Lancer MASTERY

Heavy Metal, Nuclear Blast/Warner (10 Songs / VÖ: 13.1.)se

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Foto: Promo

Nach einer EP und zwei Alben bringen Lancer ihr Drittwerk MASTERY erst­mals über ein größeres Label an eine breitere Metal-Öffentlichkeit. Verzichtet haben sie auf den gerupften Vogel der bisherigen Coverartworks, beibehalten den in Deutschland eher unglücklich besetzten Namen. Aber vielleicht färben Lancer ihn ja bald wieder positiv? Der antreibende Power Metal der Schweden hat zumindest alles Potenzial dazu: ‘Dead Raising Towers’, ‘Iscariot’ und ‘Future Millennia’ klingen so deutlich nach Helloween zu KEEPER OF THE SEVEN KEYS-Zeiten, dass man teilweise glaubt, Michael Kiske lege gleich mit ‘Future World’ los! ‘Freedom Eaters’ sowie der Titel-Song hätten dagegen mit ihren spannenden Chören und treffsicheren Schreien auch auf Edguys MANDRAKE-Album stehen können.

‘Victims Of The Nile’ verzückt mit seinen epischen Andeutungen, vom bedeutungsschweren Akustikbeginn über die Midtempo-Auflösung mit Iron Maiden-Gitarrenharmonien, Gesang in höchsten Tönen und beschwörerischen Melodien bis hin zur galoppierenden zweiten Hälfte mit ihren ausladenden Soli. Bei so viel Achtziger-Flair zieht sich die enge Lederhose von allein an! Die oldschoolige Produktion passt dazu: knackig und dreckig, drückend und transparent – der Bass hat auf MASTERY einige tolle und toll hörbare Momente, die Gitarrensoli Ecken und Kanten, und das Schlagzeug rollt variabel. Leider schleichen sich in der zweiten Albumhälfte mit dem Midtempo-Banger ‘Follow Azrael’, dem ziellosen ‘Widowmaker’ und dem dahinplätschernden ‘World Unknown’ ein paar Käsig- beziehungsweise Belanglosigkeiten ein.

Dennoch gelingen Lancer fast durchweg gute Songs, wenngleich diesem Album auch der Über-Hit sowie die herausgearbeitete eigene Note fehlen. MASTERY bietet wenig Einzigartiges, ist in seiner Tonalität und Qualität derzeit aber ein rares Exemplar. Die Lancer-Tour mit Hammerfall und Gloryhammer kann nur gut werden!


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