In einem aktuellen Interview mit dem Montana-Radiosender The Blaze sprach Matt Heafy über die Lyrik der jüngst erschienenen Trivium-EP. Im Zuge dessen kam er auf das Jahr 2024 zu sprechen, in dem er einen „Midlife-Crisis-Slash-Mental-Breakdown“ durchlief.
Zu viel auf einmal
„2024 war ein ziemlich hartes Jahr“, erzählt er. „Ich glaube, ich hatte irgendwie einen ,Midlife-Crisis-Slash-Mental-Breakdown‘ in der Mitte des Jahres. So vieles auf einmal habe ich gemacht – Soundtracks für mehrere Videospiele und einen Film, habe Bands gemanagt und produziert, ein Kinderbuch geschrieben, all diese Dinge. Ich habe eine Grafik erstellt – es waren so 30 bis 50 Projekte, die ich in einem Jahr fertiggestellt habe. Keine Ahnung, warum.
Ich glaube, das alles führte dazu, was danach kam, und ich habe in der Psychiatrie und der kognitiven Verhaltenstherapie gelernt, dass ich ein Mensch mit extremen ADHS, OCD und Angstzuständen bin, was viele von uns haben. Und das führte zu Depressionen“, fügte er hinzu.
„Als wir uns für die ,Ascendancy [20th Anniversary]‘-Tournee vorbereiteten, bin ich die Lyrics des Albums noch mal durchgegangen und dachte mir ‚Mann, ich denke immer noch genauso über mich selbst und die Welt um mich herum. Wie kann das sein, 19 Jahre später?‘ Also habe ich angefangen, in der Psychiatrie und der kognitiven Verhaltenstherapie an meiner psychischen Gesundheit zu arbeiten. Das war sehr, sehr schwer.“
Wichtiges Thema
In Kontext mit den Lyrics der jüngsten Trivium-EP erklärte Heafy: „Ich kann sagen, dass ich jetzt an einem besseren Ort bin, als ich je in meinem Leben war. Ich habe mehr Spaß an dem, was ich tue. Ich fühle mich besser, mich physisch und mental gesünder, alles – alles ist klar. Aber was bezüglich der EP stimmt und der Kunst gutgetan hat, war, dass wir mitten in all dem an der STRUCK DEAD-EP gearbeitet haben. All die Texte sind also praktisch an meinem tiefsten mentalen Punkt geschrieben worden und ich war glücklicherweise dazu in der Lage, all das in die Musik zu stecken. Die Musik war aber nicht genug. Ich musste es auf viele Arten gleichzeitig tun. Es ist sehr wichtig für mich, darüber auf der Bühne zu sprechen. Und ich habe seitdem jede einzelne Konzertnacht darüber gesprochen, um Menschen zu ermutigen, denen es ähnlich geht.
Es ist wichtig, dass Musiker dem Thema Psychische Gesundheit mehr Gewicht geben, aber oftmals geben sie keine richtige Lösung vor, was zu tun ist. Es ist sehr viel Gesprächstherapie, Psychiatrie, Verhaltenstherapie und bezüglich der Verhaltenstherapie – es ist wie die angelernten Verhaltensweisen des Gehirns neu zu verkabeln. Das beste Beispiel, das ich geben kann, ist, sagen wir, man wird im Verkehr abgeschnitten. Und man zeigt den Mittelfinger und schreit jemanden an. So war ich früher. Es wird zur Standardreaktion. […]
Und jetzt bin ich einfach so: ‚Oh, ich wurde geschnitten. Vielleicht ist der andere Fahrer in Eile. Vielleicht muss er ins Krankenhaus oder muss etwas Wichtiges erledigen. Oder er kommt zu spät zur Arbeit‘, anstatt sauer zu werden und einen Streit anzufangen. Es hilft also. Das ist nur eine kleine mikroskopische Nuance von dem, was passiert. Es waren tolle Menschen vonnöten, um all diese Songs zu schreiben und all das darin zu verarbeiten.“
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