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Therion Les Fleurs Du Mal

Symphonic Metal, www.megatherion.com/store 16 Songs/47:56 Min.

5.0/ 7
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Foto: Label

Von Musikern wird oft Mut gefordert – Mut zur Innovation, zum Überschreiten der Genre-Grenzen. Etwas Neues, bislang Ungehörtes und gern auch Unerhörtes wünschen wir uns. Und wenn dann mal jemand diesen Mut hat, fragt man sich: Was zum Henker soll das sein? LES FLEURS DU MAL ist solch ein Experiment. Und dass die Platte derart überrascht, ist an sich schon erstaunlich, schließlich ist Chef Christofer Johnsson wahrlich nicht für Repetition bekannt. Was er uns zum 25-jährigen Band-Jubiläum von Therion als Geschenk auftischt, ist jedoch selbst für seine Verhältnisse krasser Stoff.

Ein Cover-Album mit, nein, keinen Wagner-Neuinterpretationen, sondern Sixties-Chansons, die zum Beispiel aus der Feder von Serge Gainsbourg stammen. Für jemanden, und das werden die meisten Metaller sein, der die Originale nie gehört hat, werden die Lieder völlig kurios, bisweilen gar enervierend klingen.

Zudem ist zum Genuss von LES FLEURS DU MAL neben der Kenntnis der Songs auch Geduld essenziell. Denn die Liebe zum Detail, die Johnssons Werk seit jeher prägt, tritt erst nach einigen Durchläufen zutage. Doch dann entfaltet sie ihre Wirkung: Die Konsequenz, mit der er Songs wie ‘Mon amour, mon ami’ oder ‘Sœur Angélique’ seinen Stempel aufdrückt, ihnen aber zugleich ihren eigenen Charakter lässt, ist beeindruckend.

Zwar gelingt es Therion auf LES FLEURS DU MAL nicht immer, zu brillieren (der Opener ‘Poupée de cire, poupée de son’ wird schlicht im Bombast ertränkt und sorgt für einen schwierigen Start), doch insgesamt betrachtet legen Johnsson und Co. enorme Feinfühligkeit an den Tag. Dass das insgesamt natürlich nichts für die breite Masse ist, liegt auf der Hand. Wer LES FLEURS DU MAL allerdings als das sieht, als was es gedacht ist – ein Jubiläumsprojekt für Band und Fans gleichermaßen –, wird Freude an der Platte haben. Und Johnsson für seinen Mut bewundern.


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