Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Avenged Sevenfold Hail To The King

Alternative, Warner 12 Songs / VÖ: 23.08.2013

6.0/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von

Sechs Scheiben haben die Kalifornier gebraucht, um hier anzukommen. Versuchten sich die ersten beiden Alben noch an ungehobeltem Metalcore-Underground-Sound, fand mit dem stattlichen CITY OF EVIL (2005) ein Stimmungswechsel statt und die Band ihre tatsächliche Berufung in Heroen-Aufbereitung. Metallica, Maiden, Guns N’ Roses – hey, selbst ein progressiver Dream Theater-Touch hatte Platz im erweiterten Pastiche-Profil.

Eine sehr begrüßenswerte Entwicklung, die in den USA mit stetig steigenden Verkaufszahlen und selbst nach dem Tod von Schlagzeuger und Songwriter James Owen „The Rev“ Sullivan im posthumen Paradebeispiel NIGHTMARE (mit Mike Portnoy an den Drums) ihre bisherige Formvollendung sah. Neues Kapitel: HAIL TO THE KING. Mit läutenden Intro-Glocken wie neuem Trommler geht es auf transatlantischen Sturmkurs. Stromlinienförmig haben A7X, so nennt sie der Fan, große Teile des verspielteren, vielschichtigeren Ballasts (?) über Bord geschmissen. Beziehungsweise auf ein knackig-kompaktes Mindestmaß reduziert, um sich primär zwischen Metal-Mainstream nach Metallica (mehr) und Achtziger-Maiden (weniger) zu positionieren.

Schon das Titelstück ist mit seinen malmsteen’schen Klassikläufen, den marschierenden Shouts und seiner Refrain-Dramaturgie künftiges Stadionfutter par excellence. Während ‘Doing Time’ als letztes Relikt noch USE YOUR ILLUSION-Charme aufkommen lässt, zeigen ‘This Means War’ und ‘Crimson Day’ unverblümt, welche übergroße, unbunte Veröffentlichung unter „M“ (wie Metal-Meilenstein der Neunziger) gnadenlos angepeilt wird.

Richtig, Metallicas schwarzes Album trieft hier als Überreferenz von Songwriting bis Sound aus jeder Pore (obwohl ‘Coming Home’ vielleicht lieber ein 7TH SON-Ära-B-Seitenspross wäre). Daher stammt wohl auch der Verwurf des ursprünglich intendierten Zweitklässler-Comic-Covers zugunsten einer neuen schwarzen Schlichtheit. Kurzum, A7X haben es geschafft, die Essenz der metallischen Massentauglichkeit mit nur den besten geborgten Metal-Klassiker-Zutaten für das neue Millennium zu destillieren, in eine schlüssige, modern aufgemotzte Platte zu gießen und damit komfortabel konsensfähig zu punkten.

Das ist zwar nicht immer sonderlich imaginativ, aber durchaus effektiv und mit entsprechender Anbiederungs-Akzeptanz sogar fast durchgehend dringlich. Wenn weiterhin alles nach Plan verläuft, dürfte sich das alte beziehungsweise junge Europa mit dem kleinen Schwarzen als erobert wähnen. Und frühere Fans dürfen analog darüber meckern, wie viel besser doch die Platten davor waren.

Rund 100 aktuelle Reviews könnt ihr in unserer September-Ausgabe.
Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) per Post bestellt werden. Einfach eine Mail mit dem Betreff „Einzelheft Metal Hammer 09/13“ und eurer Adresse an einzelheft@metal-hammer.de schicken.
Generell können natürlich alle Hefte auch einzeln nachbestellt werden – alle Infos dazu findet ihr unter www.metal-hammer.de/einzelheft.

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Stone Sour :: HYDROGRAD

Avenged Sevenfold :: THE STAGE

Long Distance Calling :: Trips


ÄHNLICHE ARTIKEL

Album des Monats 05/2024: The Vision Bleak WEIRD TALES

The Vision Bleak wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem My Dying Bride, Accept und Dool auf die Plätze verweisen.

M. Shadows über technologische Entwicklungen

Avenged Sevenfolds M. Shadows hat seine Meinung zu Kunst im Hinblick auf technologische Fortschritte geteilt – und dabei überraschend Spotify verteidigt.

Album des Monats 04/2024: Rage AFTERLIFELINES

Rage wurden METAL HAMMER-Soundcheck-Sieger und konnten unter anderem Necrophobic, Disbelief und Hamferð auf die Plätze verweisen.

teilen
twittern
mailen
teilen
Saltatio Mortis: Alle Infos zu FINSTERWACHT

Saltatio Mortis präsentieren mit Stolz ihr heiß erwartetes neues Album FINSTERWACHT. Die Veröffentlichung markiert einen Meilenstein in der Evolution der Band, die sich über die Jahre stilistisch völlig freigeschwommen hat und nun die musikalische Landschaft ungeachtet aller Genregrenzen erkundet. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Rollenspiel-Klassiker ‘Das Schwarze Auge’ (Ulisses Spiele) und den bekannten deutschen Fantasy-Autoren Bernhard Hennen und Torsten Weitze haben Saltatio Mortis ein noch nie dagewesenes Konzept umgesetzt. Die FINSTERWACHT ist nicht nur eine Kette von Wachtürmen in Aventurien, von wo tapfere Männer und Frauen die Lande der Menschen vor den gefährlichen Orks beschützen, sondern auch eine medienübergreifende Kombination…
Weiterlesen
Zur Startseite