Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24

Dead: Alles Gute zum 55. Geburtstag!

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Am Anfang war der Tod

Bereits früh kam Per „Pelle“ Yngve Ohlin (1969-1991) mit dem Thema Sterben in Berührung. Als Kind soll er laut diversen Quellen eine Nahtoderfahrung (die genauen Hintergründe diesbezüglich sind ungeklärt) erlitten haben und hielt sich fortan für tot. Daraufhin gab er sich den Künstlernamen Dead. Nach einem kurzen Intermezzo bei Morbid (1986-1988) schielte er Richtung Norwegen und die vakant gewordene Stelle des Sängers bei Mayhem, welche kurz zuvor noch von Kittil Kittilsen (1987-1988) bekleidet wurde. Für seine Bewerbung als Nachfolger kreuzigte er einen Mäusekadaver und schickte diesen samt Demokassette an die Band.

Die gegenseitige Anerkennung und die Tatsache, dass Dead Morbid nicht als zukunftsträchtig erachtete, ließen den gebürtigen Schweden im Frühjahr 1988 nach Norwegen ziehen. Fortan machte er mit Mayhem gemeinsame Sache. Was zu diesem Zeitpunkt wohl noch niemand ahnte: Sänger und Band sollten die sich gerade in der Entstehung befindende norwegische Black Metal-Szene in finsterste Gefilde drängen, was nicht zuletzt auf Deads Persönlichkeit zurückzuführen ist.

Labilität als Markenzeichen

Deads Band-Kollegen – allen voran Euronymous (Gitarre) und Hellhammer (Schlagzeug) – beschrieben den Musiker als „depressiv“ und „introvertiert“. Die Lyrics von Mayhem veränderten sich durch seinen Einstieg massiv; aus Gore- und Splatter-lastigen Inhalten wurden okkulte und satanische Botschaften. Ebenso wie seine Person waren auch Deads Live-Auftritte stets vom Geist des Todes ummantelt.

So vergrub der Musiker beispielsweise Monate vor Konzerten seine Kleidung, um während Mayhem-Shows verfallene Lumpen zu tragen. In einer Tüte bewahrte er den Kadaver eines Raben auf, um vor jedem Lied „den Duft des Todes einatmen“ zu können. Auf der Bühne, darunter auch für das legendäre LIVE IN LEIPZIG (1993), schnitt sich Dead regelmäßig die Arme auf und ließ sein Blut in die vorderen Reihen der Konzertbesucher spritzen. Außerdem begannen Mayhem, bei ihren Shows echte Schweinsköpfe ins Publikum zu werfen, laut eigener Aussage, um Poser zu vertreiben. Doch das morbide Spektakel währte nicht lange – Dead spielte lediglich von 1988 bis 1991 bei Mayhem – und forderte seinen Tribut.

🛒  LIVE IN LEIPZIG auf Amazon.de bestellen!

Auf ewig Trve Kvlt

 Am 8. April 1991 nahm sich Dead das Leben; er schnitt sich die Pulsadern auf und erschoss sich anschließend mit einer Schrotflinte. Der Musiker hinterließ einen Abschiedsbrief mit seinen berühmten letzten Worten „Entschuldigt all das Blut“. Als Euronymous die Leiche seine toten Band-Kollegen fand, fotografierte er die Szenerie. Eines der Bilder diente später als Cover für das Bootleg THE DAWN OF THE BLACK HEARTS (1995). Der Gitarrist soll weiterhin umherliegende Schädelsplitter von Dead gesammelt und daraus Anhänger für befreundete Musiker gefertigt haben und Gerüchten zu Folge auch Teile von dessen Gehirn verspeist haben.

Obwohl Dead mit Mayhem nur wenige Songs eingespielt hatte, genießen seine Aufnahmen heute Kultstatus. Er selbst gilt als einer der bedeutendsten Protagonisten des Genres. Für DE MYSTERIIS DOM SATHANAS (1994) schrieb Dead zwar fast alle Songtexte, sang aber keines der Stücke für die finale Version des Album ein; statt dessen griffen Mayhem auf Attila Csihar (Ex-Tormentor) als Sänger zurück. „Tormentor waren eine der ganz wenigen Bands, die Dead wirklich mochte“, erklärte Hellhammer damals. „Eigentlich war die Auswahl Attilas eine Art Tribut an Dead.“

Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.

teilen
twittern
mailen
teilen
Mike Portnoy: Ein Rückblick zum 57. Geburtstag

Mike Portnoy, geboren am 20. April 1967 in Long Beach, New York, ist der Inbegriff von Hingabe und Kreativität: Sein Werdegang vom jungen Schlagzeug-Fan zum einflussreichen Wegbereiter des Progressive Metal ist geprägt von Leidenschaft, Disziplin und dem ständigen Drang nach musikalischer Höchstleistung. Inzwischen zählt Portnoy sowohl im Metal- als auch Rock-Bereich zu den angesehensten Drummern. Und heute feiert der Musiker seinen 57. Geburtstag. Die richtige Entscheidung Von Anfang an war Portnoys Leidenschaft für Musik unverkennbar: Schon im Alter von nur elf Jahren bekam er sein erstes Schlagzeug und eignete sich autodidaktisch die Fertigkeiten an, um die Rhythmen seiner Lieblings-Bands wie…
Weiterlesen
Zur Startseite