AC/DC: Bizarre Cover, Stephen King und Sittenwächter

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Kleine Merkhilfe

Die stilistische Einordnung von AC/DC ist keine Raketenwissenschaft. Offenkundig fußt der Sound der Australier auf Blues sowie dem Rock’n’Roll der Fünfziger. Während die Band im Lauf ihrer Karriere jene Einflüsse zu Rock in Großbuchstaben weiter verfeinert hat, verlässt sie sich gern auf kleine Song-Gedächtnisstützen, die das, was sie machen, besser noch mal beim Namen nennen. Insgesamt 23 Songs (von 188 originären Kompositionen) lassen sich in AC/DCs  Back-Katalog ausfindig machen, die „Rock“, „Roll“, beides oder Abwandlungen davon wie „Rockin’“ im Titel tragen. Allein vier davon finden sich auf ROCK OR BUST (2014). „Man sucht ständig nach den richtigen Wörtern und Ausdrücken, und in den Fällen, in denen wir damals das Wort ‚Rock‘ in Song-Titeln verwendet haben, war das eben immer passend“, erinnert sich Angus. „Hätten wir das durch ein anderes Wort ersetzt, hätte der entsprechende Song einfach nicht mehr dasselbe Gefühl gehabt.“

Aus der Reihe gecovert

Nicht nur AC/DC haben sich – vor allem zu Beginn ihrer Karriere – beim Repertoire anderer bedient (‘Baby, Please Don’t Go’ / Big Joe Williams, ‘School Days’ / Chuck Berry). Auch die Australier werden gerne und primär von anderen Rockern gecovert. Dabei existieren auch zwei Beispiele, die ebenbürtig bizarr sind, auch wenn sie stilistisch nicht weiter voneinander entfernt sein könnten: Das erste hört auf den selbsterklärenden Titel COVERED IN BLACK: AN INDUSTRIAL TRIBUTE TO THE KINGS OF HIGH VOLTAGE AC/DC (1997) und ist eine Kompilation, an der Bands wie Die Krupps, Godflesh sowie andere nicht gerade für hüftschwingende Rock’n’Roll-Grooves bekannte Gruppen beteiligt sind – entsprechend grausam ist das Ergebnis.

Der andere, deutlich größere Mainstream-Ausreißermoment findet 2002 im Rahmen der Live-Veranstaltung ‘VH1 Divas Las Vegas’ statt: Dort stürmt Celine ‘My Heart Will Go On’ Dion zunächst im Angus-Entengang (!) die Bühne und gibt dann ihre Genus-modifizierte Fassung von ‘You Shook Me All Night Long’ zum Besten – unterstützt von ‘I’m Outta Love’-Sängerin Anastacia und Meredith ‘Bitch’ Brooks an der Gitarre. Kann man machen.

Klonen ist King

Für sein 1986er-Regie-Debüt ‘Maximum Overdrive’ (‘Rhea M – Es begann ohne Warnung’) will US-Horrorautor Stephen King den richtigen Soundtrack. Und den soll ihm eine seiner absoluten Lieblings-Bands liefern: AC/DC. Um die Band, die bis dahin keine einzige Soundtrack- oder Filmmusikarbeit vorweisen kann, von dem Projekt zu überzeugen, trifft sich King mit seinen Helden und singt die eher obskure Nummer ‘Ain’t No Fun Waiting Round To Be A Millionaire’ vom Album DIRTY DEEDS DONE DIRT CHEAP (die Platte, die das US-Label erst 1981 – nach dem Erfolg von BACK IN BLACK — offiziell in den USA veröffentlicht hatte).

AC/DC sagen zu und komponieren für das Soundtrack-Album WHO MADE WHO neben zwei Instrumentals, ‘D.T.’ und ‘Chase The Ace’, auch den Titel-Song – der Rest besteht aus älteren Stücken wie ‘Sink The Pink’, ‘Ride On’ oder ‘Hells Bells’. Zwar floppt der Film, jedoch beschert der Zeitgeisttreffer ‘Who Made Who’ AC/DC den ersten größeren Singlehit seit längerer Zeit sowie ein respektables Soundtrack-Album, welches sich in den USA immerhin fünf Millionen Mal verkauft.

Selbstgewähltes Exil

Als AC/DC 1976 zum ersten Mal auf europäischem Festland sowie im britischen Inselreich gastieren, bringt die Band nicht nur einen hart erspielten neuen internationalen Status, sondern im Zuge der Assoziation mit der UK-Punk-Bewegung und den Sex Pistols-Skandalen auch einen neuen, schlechten Ruf mit nach Hause. Dieser ruft Australiens Sittenwächter vermehrt auf den Plan. Nachdem Angus bei der Rückkehr Ende 1976 schon auf dem Flughafen in Sydney zur Begrüßung die Buxe runterzieht, befindet sich die Band unter starker Beobachtung. Konzertabsagen drohen, und die Stimmung schlägt anstelle von lokaler Heroenverehrung in eine Hexenjagd um, welche die Band dazu veranlasst, ihrer australischen Wahlheimat für längere Zeit den Rücken zu kehren. Abgesehen von zwei Sydney-Gigs im Juli 1977 spielt die Gruppe bis zum Februar 1981 keine weiteren Tourneen auf australischem Boden – und demzufolge auch kein Konzert mehr mit Bon Scott.

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