Heute vor zwanzig Jahren, am 6.6.2004, waren Metallica als Headliner des Download Festival angekündigt. Kontrovers war damals nicht nur die Veröffentlichung des Albums ST. ANGER. An jenem Tag sollten die US-Amerikaner das einzige Konzert ihrer langen Historie ohne Lars Ulrich spielen.
In einem späteren Interview mit Louder Sound verriet der Schlagzeuger, weshalb er die Prestige-trächtige Show im Donington Park nicht antreten konnte: „Wir hatten einen ziemlich harten Tourneeplan. Dazu kamen einige sehr persönliche Anliegen. Ich wachte also eines Morgens in Kopenhagen auf, stieg in den Flieger und da zollte ich dem ganzen Stress meinen Tribut.“
Wer trommelt für Metallica ?
Lars Ulrich wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Somit stand der Rest der Band backstage, ohne Schlagzeuger, auf einem der größten Festivals der Welt. Das Konzert abzusagen kam für James Hetfield (Gesang und Gitarre), Kirk Hammett (Gitarre) und den damaligen Band-Neuling Robert Trujillo (Bass) nicht infrage.
Also machten sich die übrigen Mitglieder daran, sämtliche Schlagzeuger befreundeter Bands anzusprechen. Trotz mangelnder Vorbereitung und Probezeit ließen sich Dave Lombardo (ehemals Slayer) und Joey Jordison (ehemals Slipknot) nicht davon abschrecken, Metallica unter die Arme zu greifen.
Ein legendärer Auftritt
Mit etwas Verspätung betrat die neugefundene Formation die Download-Bühne. „Lars liegt im Krankenhaus, wir hoffen, es ist nichts Ernstes“, weihte James Hetfield das Publikum ein. „Ein paar Freunde helfen uns deswegen heute aus. Es wird also für uns und für euch ein besonderer Gig!“
Die ersten zwei Songs spielte Dave Lombardo. Danach wurden die Drumsticks an Joey Jordison weitergegeben. Dieser übernahm, bis auf einen Song, den kompletten weiteren Auftritt. ‘Fade To Black’ wurde von Lars Ulrichs Drumtech Flemming Larsen getrommelt. Joey Jordisons Leistung bleibt von diesem Auftritt allerdings am ehesten in Erinnerung. Er verlieh den Metallica-Klassikern einen eigenen Anstrich, ließ sein technisches Können immer wieder aufblitzen. Und das alles, ohne den typischen Sound der Band zu sehr zu verändern.
Im Talk Music Podcast erzählte der viel zu früh verstorbene Schlagzeuger damals: „Kurz nach unserem Auftritt mit Slipknot hieß es, James Hetfield wolle mich sprechen. Er fragte mich, ob ich bei Metallica einspringen könnte. Es kam wie ein Schock, aber ich habe direkt zugesagt! Wir haben uns dann kurz zusammengesetzt und sind die Songs im Schnelldurchlauf durchgegangen. Ich bin extrem dankbar, diese Gelegenheit bekommen zu haben.“
Die Setlist vom Download Festival 2004 (Quelle: setlist.fm)
1. Battery (mit Dave Lombardo)
2. The Four Horsemen (mit Dave Lombardo)
3. For Whom The Bell Tolls (mit Joey Jordison)
4. Creeping Death (mit Joey Jordison)
5. Seek & Destroy (mit Joey Jordison)
6. Fade To Black (mit Flemming Larsen)
7. Wherever I May Roam ((mit Joey Jordison)
8. Last Caress (mit Joey Jordison)
9. Sab But True (mit Joey Jordison)
10. Nothing Else Matters (mit Joey Jordison)
11. Enter Sandman (mit Joey Jordison)
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