Das Metal-Jahr 1985: Metal mittendrin (Teil 2)

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Exodus BONDED BY BLOOD

Fanfaren raus und Vorhang auf für den Aufgalopp einer der wichtigsten und einflussreichsten Bands im Thrash Metal-Genre! Letzteres muss erwiesenermaßen nicht immer mit kommerziellem Erfolg einher­gehen, Exodus können davon (im wahrsten Sinne des Wortes) ein Liedchen singen. Zwei Jahre, nachdem sich Kirk Hammett in Richtung Metallica und Weltkarriere verabschiedet hatte, veröffentlichen Exodus ihr Debüt. Na ja, genauer gesagt ist es ein Paukenschlag. In einer Doublebass-Edition. Im Vergleich zu erwähnten Metallica, die sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gerade in der Songwriting-Phase zu ihrem Epos MASTER OF PUPPETS (1986) befinden, werkeln Exodus noch im Kraftraum des Thrash Metal: schweißgetrieben, rebellisch, wild, aggressiv und hungrig galoppieren diese neun Lieder über den Hörer hinweg.

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Auf technische Feinheiten wird laut Gitarrist Gary Holt keinerlei Wert gelegt, stattdessen lassen Exodus der Raserei freien Lauf und ihren manisch-fantastischen Frontmann Paul Baloff von der Leine. BONDED BY BLOOD ist ein gewichtiger Grundpfeiler des Thrash Metal. Als eines der einflussreichsten Alben des Genres wird es nicht umsonst von Musikern wie James Hetfield oder Robert Flynn in den höchsten Metal-Himmel gehoben. (MW)

Destruction INFERNAL OVERKILL

Nach einem Demo und einer EP lässt Steamhammer die deutschen Thrasher erstmals auf Albumlänge von der Leine. Der Produktion von INFERNAL OVERKILL mag es an Durchschlagskraft fehlen – diesen Mangel gleichen Sänger und Bassist Schmier, Mike Sifringer (Gitarrist bis 2021) und Tommy Sandmann (Schlagzeuger bis 1987) durch spielerischen Einsatz und gnadenlose Songs (‘Bestial Invasion’!) aus. Selbst von Venom inspiriert, beeinflussen Destruction den frühen Black Metal mit, machen (etwa im ‘Death Trap’-Solo) aber auch ihre Iron Maiden-Verehrung hörbar. (SK)

Kiss ASYLUM

Das erste Album mit Bruce Kulick, der die Kiss-Gitarristenkonstante der Achtziger und darüber hinaus bilden würde, kann man als Komplementärscheibe zu ANIMALIZE betrachten. Weiterhin übt man sich im kontemporären Glam Metal-Sound und bemüht beim Komponieren neben Desmond Child auch die Hilfe von Plasmatics-Bassist Jean Beauvoir.

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Zusammen mit Stanley zeichnet dieses Dreigestirn für das gute ‘Who Wants To Be Lonely’, aber auch das grenzdebil-geile ‘Uh! All Night’ verantwortlich, während Paule ganz allein mit ‘Tears Are Falling’ den (wahren) Geniestreich des 13. Kiss-Albums abliefert. (FT)

Iron Maiden LIVE AFTER DEATH

Schon wenn Churchills kriegsentscheidendes „We will never surrender!“ vom Band läuft, stellen sich jedem Metaller die Nackenhaare auf. Doch nichts ist vergleichbar mit dem Endorphin­rausch, der einen bei dem Einsetzen des Riffs von ‘Aces High’ erwischt. Ohne Frage: LIVE AFTER DEATH ist mindestens eines der besten, wenn nicht sogar das beste Heavy Metal-Live-Album. Denn es ist nicht einfach eine bloße Performance von Iron Maiden – es ist eine Momentaufnahme aus der Zeit, als sie schlichtweg unaufhaltbar waren.

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Aufgenommen bei Konzerten in Long Beach und London während der legendären „World Slavery“ Tour, welche die Eisernen Jungfrauen und ihr ägyptisches Bühnenspektakel innerhalb fast eines ganzen Jahres in jede Ecke der Welt bringt, erlebt man Maiden in ihrer Höchstform. Jeder Ton stimmt, und das Gitarrenduo Smith und Murray spielt die Soli der dem Datum geschuldeten unfassbar guten Setlist noch besser als im Studio. Dazu noch die unvergleichbare Live-Atmosphäre eines Maiden-Konzerts der Superlative, bei dem auch die Interaktion mit dem Publikum nicht zu kurz kommt. Hier stimmt alles – und wie könnte es auch nicht? (SL)

Kreator ENDLESS PAIN

Aller Anfang ist schwer, davon können selbst heutige Szenelegenden wie Kreator ein Lied singen. Nach mehrfacher Umbenennung bringt das damalige Trio Mille Petrozza (Gitarre), Rob Fioretti (Bass) und Jürgen „Ventor“ Reil (Schlagzeug) im Oktober 1985 sein Debütalbum auf den Markt. Darauf regiert eine rumpelig-ruppige, aber bereits ziemlich versiert klingende Mischung aus prügelndem Thrash und garstigem Black Metal, die sich auf frühe Vorbilder wie Venom, Mercyful Fate oder Bathory zurückführen lässt. Besonders kurios wirkt vor dem heutigen Hintergrund die Tatsache, dass sich Petrozza und Reil in der Frühphase die Sängerrolle teilen und auf ENDLESS PAIN je fünf Songs in keifender bis growlender Manier intonieren.

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Das in lediglich zehn Tagen mit Produzent Horst Müller im Berliner Caet Studio aufgenommene, fast 39-minütige und via Noise Records veröffentlichte Werk beinhaltet den langjährigen Live-Klassiker ‘Flag Of Hate’, aber auch Nummern wie ‘Total Death’ oder ‘Tormentor’. Nur ein halbes Jahr später folgt die zweite Platte PLEASURE TO KILL, mit welcher die Altenessener weitreichendere Aufmerksamkeit erregen können und einen ersten Genre-Klassiker vorlegen. (KR)

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