Am 19. Mai 1975 kam in Schweden Jonas Renkse zur Welt, der später mit seiner Band Katatonia berühmt werden sollte. Anlässlich seines 50. Ehrentags blicken wir zurück auf sein Leben und seine Karriere.
Zwei Jugendliche und eine Vision
Als er gerade einmal 16 Jahre alt war, tat sich Renkse sich mit seinem Kumpel Anders Nyström zusammen. Die beiden Jungs hatten eine Vision: Sie wollten ein Studioprojekt erschaffen, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft zu huldigen – dem Death Metal. So kam es, dass Katatonia zu Beginn aus einem halbstarken Duo bestanden. Renkse übernahm die Rolle des Sängers, schrieb die Texte und setzte sich ans Schlagzeug, Nyström machte den Rest. Schnell begann das Projekt zu wachsen und es bildete sich eine komplette Band, die auf den Namen Katatonia hörte und auf Tourneen ging.
Von Death Metal zu Progressive Rock
1997 ist ein bedeutendes Jahr sowohl für Renkse selbst, als auch für Katatonia. Der Sänger entwickelte Probleme mit seinen Stimmbändern und entschied sich dazu, von nun an nur noch beim Klargesang zu bleiben. Diese Entscheidung hatte selbstverständlich auch weitreichende Einflüsse auf die Death Metal-Band, die bislang höchstens einige stilistische Ausflüge in den Doom gemacht hatte. DISCOURAGED ONES erschien 1998 und ist das erste Album, auf dem Renkses böses Growling völlig fehlt.Die anderen Band-Mitglieder haben – gezwungenermaßen – mitgezogen. Anstelle von Death Metal gibt es nun irgendetwas zwischen Alternative Rock und Progressive Metal auf die Ohren – und es kommt gut an. Was bleibt, ist die emotionale Tiefe und die düstere Färbung der Liedtexte. Diese spiegeln sich auch in der Persönlichkeit des Sängers wider. Er tritt stets als ruhiger, nachdenklicher und eher introvertierter Mensch auf.
Durch die Offenheit seiner Texte entsteht trotzdem eine tiefe Bindung zwischen ihm und seinen Fans, die diese öffentlich stets wertschätzen. In einem Interview mit Blabbermouth erzählte Jonas Renkse über den Prozess des Schreibens: „Wir sind sehr selbstkritisch. Uns sind die kleinen Details sehr wichtig, von denen es in diesem Genre sehr viele gibt. Es kostet unglaublich viel Zeit, bis wir mit jedem Lied eines Albums zufrieden sind, weil wir so perfektionistisch sind.“
Jonas Renkse, das Multitalent
Neben Katatonia war Jonas Renkse auch ein Teil der Supergroup Bloodbath. Diese rief er gemeinsam mit seinem besten Freund Lars Mikael Åkerfeldt (Opeth), Dan Swanö (Edge Of Sanity, Nightingale) und seinem Katatonia-Kollegen Nyström ins Leben. Die Gruppe wurde von ihren Mitgliedern stets stiefmütterlich behandelt, da sie alle ein Hauptprojekt hatten, in das der Großteil ihrer Zeit floss. Trotzdem veröffentlichten sie bis heute sechs Studioalben, davon drei mit Jonas Renkse.Seitdem verschreibt sich der Sänger wieder vollständig Katatonia. Nachdem sie 2018 aufgrund einer Rückenverletzung von Gitarrist Roger Öjersson eine Pause einlegen mussten, sind sie jetzt wieder Feuer und Flamme für ihre Musik. In einem Interview mit Metal Injection erzählte er: „Besonders nach der Pandemie fühlt es sich gut an, wieder etwas mit der Band zu machen. Wir sind fleißig und freuen uns, dass es weitergeht.“ Abschließend stellte er fest: „Wir sind genau da, wo wir sein wollen.“ Was ein schönes Schlusswort sein könnte, wird leider von der Neuigkeit des Ausstiegs von Nyström überschattet. Vor ungefähr zwei Monaten verkündeten Katatonia, dass Nyström von nun an seinen eigenen Weg gehen wird. METAL HAMMER gratuliert trotz allem zum 50. Geburtstag!
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