Kiss: Rechteverkauf im Bereich des Möglichen

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Alles hat seinen Preis. Auch Kiss: In einem aktuellen Interview mit A Journal Of Musical Things wurde Gene Simmons gefragt, ob er die Rechte am Kiss-Back-Katalog jemals verkaufen würde. Dessen Antwort: „Wie viel Geld hast du? Bob Dylan hat die Verlagsrechte seiner Musik für 300-400 Millionen Dollar verkauft. Ich liebe ihn, aber seine Musik bedeutet einem Zwanzigjährigen nicht viel. Junge Leute heutzutage interessieren Songs wie zum Beispiel ‘The Times They Are A-Changin’’ oder ‘Maggie’s Farm’ nicht.

Nur wenige Songs überdauern die Zeiten. Was Kiss einzigartig macht, sind die Markenzeichen. Unsere Gesichter sind größer als die Musik, größer als alles andere.“ Simmons erzählt weiter über Bruce Spingsteen, der jüngst um die 500 Millionen Dollar für die Rechte an seinen Werken eingestrichen hat. „Was der Käufer erhält, ist die Musik, aber nicht das Image. Es gibt keine Springsteen-Cartoons, -Comics oder -Action-Figuren. Kiss sind die einzigen diesbezüglich.

Und falls jemand den richtigen Preis bietet, kauft er das Image, das den Test der Zeit bestanden hat. Das ist wie bei Santa Claus oder Superman: Ein Markenzeichen, das niemand reproduzieren kann. Und das hat keine andere Band außer uns.“ Auch Kiss-Frontmann Paul Stanley erklärte vor ungefähr einem Jahr die Idee des Rechteverkaufs als interessant. „So weit ich weiß, haben wir alle nur eine Reise auf diesem Planeten verfügbar. Man kann diese Dinge nicht mitnehmen, wenn man stirbt, also ist das total verständlich“, so Stanley über andere ältere Musiker, die die Rechte an ihrer Musik verkauft hatten.

Nicht verstecken, sondern verkaufen

„An einem bestimmten Punkt seiner Karriere betrachtet man alles, was man erschaffen hat und schätzt dessen Wert. Künstler tun das. Darum geht es bei der Malerei. Man versteckt seine Gemälde nicht, man verkauft sie.“ Der Preis für die Kiss-Rechte dürfte immens sein. Die US-Hard-Rocker gehören zu den Bands mit dem meisten Merchandise überhaupt und sind Pioniere hinsichtlich Merchandise und Lizenz-Industrie. Kiss-Marken-Merchandise ist weltweit bei großen Handelsketten erhältlich.

Neben erwähnten Bruce Springsteen und Bob Dylan haben auch unter anderem Paul Simon, Stevie Nicks und Neil Young beträchtliche Rechte an ihrer Musik verkauft. Dabei gibt es Unterschiede, ob es lediglich Veröffentlichungsrechte sind oder gar die Originalaufnahmen, die Master, veräußert wurden. Als Käufer fungieren Investoren, Majorlabel oder auch außerbörsliche Unternehmensbeteilungsfirmen, die bereits Milliarden Dollar für Rechte an Songs ausgegeben haben. Hintergrund ist der Glaube daran, mit weiter wachsenden Streaming-Möglichkeiten auf längere Zeit hohe Einnahmen zu generieren. Dazu kommt, dass sich die Rechte bis 70 Jahre nach dem Tod des jeweiligen Künstlers in Exklusivbesitz befinden.

teilen
twittern
mailen
teilen
Kommentar: Slipknot, löst euch auf!

All Hope Is Gone Vergangene Woche ein Paukenschlag: Jay Weinberg ist raus bei Slipknot. Wie, was, wo? Und vor allem: Schon wieder einer? Nach Chris Fehn 2019 und Craig Jones im Sommer ist der Schlagzeuger innerhalb von kurzer Zeit der dritte, der aus fadenscheinigen Gründen – die üblichen kreativen Differenzen – weichen muss. Zeit, dass die Gruppe als Ganzes die Reißleine zieht. Schon mit ihrem Debüt eine Ausnahmeerscheinung, sind Slipknot schon lange nicht mehr, was Fans der Nu Metal-Bewegung in den Neunzigern so feierten. Was sie einst revolutionär machte, ist fort, personell wie musikalisch. Krach, Chaos und nicht zu bändigende…
Weiterlesen
Zur Startseite