Exklusive Judas Priest Vinyl mit dem Metal Hammer 03/24
Außergewöhnliche Musik-Genres

Lauschaffäre: Was ist eigentlich Pirate Metal?

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Wer seinen Kalender ab und zu aufschlägt, entdeckt meistens nur die üblichen Feiertage von Neujahr über Pfingstmontag bis Silvester. Gut, in Deutschlands Hauptstadt dürfen Berliner*innen am Internationalen Frauentag (8. März) zu Hause bleiben. Dieser ist jedoch zweifellos mehr Signal, geradezu Antrieb für Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, als Kuriosum.

Zu den bizarren Feiertagen kommen wir schließlich jetzt: Bestimmt hat jede*r schon einmal vom Tag der Jogginghose gehört und sich am 21. Januar im ausgebeulten Lieblingsschlabberbeinkleid vor die Tür getraut. (Eben, was ist schon dabei?) Am 4. Juli feiern Menschen auf der ganzen Welt, aber hauptsächlich in den USA den „Brate Eier auf dem Gehweg“-Tag. Und nach all den verlorenen Minuten, die wir in den vergangenen Monaten vor diversen Drogeriemärkten, Supermärkten, später verzweifelt vor Kiosken in Schlangen standen, um an ein Röllchen Klopapier zu gelangen, werden wir den kommenden Tag des Toilettenpapiers (26. August) wohl ganz besonders ausgiebig feiern.

Am 25. Juni feiern wir den Tag des Seefahrers – und der Seefahrerin.
Am 25. Juni feiern wir den Tag des Seefahrers – und der Seefahrerin.

#SeafarersAreKeyWorkers

Zunächst jedoch widmen wir uns dem heutigen Feiertag. Heute, am Tag des Seefahrers (und der Seefahrerin), wird nämlich den Teerjacken gedacht. Seit 2010 gibt es ihn – und das nicht ohne Grund: Zum einen soll die harte Arbeit der Seeleute ins Landratten-Bewusstsein gerückt werden, zum anderen signalisiert ihnen der Tag Wertschätzung. Übrigens steht der 25. Juni in jedem Jahr unter einem anderen Motto: 2019 lag das Augenmerk auf der Förderung weiblicher Seefahrerinnen, 2020 gibt die COVID-19-Pandemie und folgender Hashtag das Thema vor: #SeafarersAreKeyWorkers.

Die Seefahrt diente im Übrigen nicht nur friedlichen Zwecken, sogar Forschungs- und Handelsreisen wurden zum Wettstreit. In der Vergangenheit machten Seeräuber die Gewässer unsicher – und noch immer ist Piraterie ein international geächtetes Problem. Mit der zugehörigen Mythologie beschäftigt sich das Genre Pirate Metal. Im Folgenden stellen wir euch das Genre und wichtige Bands vor.

Running Wild: Die Erfinder des Pirate Metal

Im 14. Jahrhundert vor Christus trieben die ersten Piraten ihr Unwesen, etwa 34 Jahrhunderte später lässt sich die Geburtsstunde des zugehörigen Metal-Genres verzeichnen. Und das auch nur ganz zufällig. Running Wild starteten nämlich als Inbegriff einer schnörkellosen Heavy-Metal-Band. Nach einer Weile ließ Kreativkopf und Herzstück Rolf „Rock ’n‘ Rolf“ Kasparek okkulte Symbolik einfließen. Auf diesem Weg hatten Running Wild bald den Ruf weg, Satan zu huldigen. Dabei studierte der damalige Gitarrist Gerald „Preacher“ Warnecke (1983 bis 1985) Theologie und predigt heute in einer evangelischen Kirche.

Die Band arbeitete also gegen ihr ungewollt satanistisches Image an, ihre Lyrics wurden klarer und boten Kritiker*innen nicht mehr so viel Spielraum zur Fehlinterpretation. Ab 1987 verzichtete die Hamburger Band gänzlich auf Elemente des Okkultismus und wandte sich einem neuen lyrischen Gegenstand zu: Der Piraten-Mythologie. Es kam zu einem prägenden Wandel. Ihre Eigendefinition von Freibeuter-Romantik brachten Running Wild mit der Veröffentlichung ihres Albums UNDER JOLLY ROGER (1987) unter Fans und Leute. Das markiert gleichzeitig die Geburtsstunde des Pirate Metal.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

🛒  Running Wild – Under Jolly Roger jetzt bei Amazon.de bestellen

(c) Austin Neill Unsplash

teilen
twittern
mailen
teilen
More Cowbell, Baby! – Diese Cowbell-Songs solltet ihr kennen

Die Cowbell (zu deutsch: Kuhglocke) schaffte es, sich von den Nacken zahlreicher Rinder, Ziegen und anderem Vieh zu lösen, und wurde zu einem festen Bestandteil vieler Drum-Kits der 60er- und 70er-, ja, auch 80er-Jahre. Doch glich ihr unverkennbares „Donk! Donk! Donk!“ eher einem perkussivem Sonderling – zumindest bis im April 2000 ein Sketch von und mit Will Ferrell in der Comedy-Show „Saturday Night Live“ lief, welcher der Cowbell zu plötzlicher Popularität verhalf. Darin verkörperte Christopher Walken den fiktiven Produzenten „The Bruce Dickinson“, der bei den Aufnahmen zu Blue Öyster Cults Hit ‘(Don't Fear) The Reaper’ nach mehr und mehr Cowbell…
Weiterlesen
Zur Startseite