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Saitenhieb

Metal ohne Manieren: Anstand und Asoziales auf Konzerten

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Liebe Rocker,

„Wir müssen draußen bleiben!“ – Das entschied kürzlich ein US-amerikanischer Club-Betreiber, der die Schnauze voll hatte von randalierenden Metalcore-Fans. Nachdem die Venue mehrmals schwer beschädigt wurde, sollen dort jetzt keine Bands der Szene mehr auftreten dürfen. Es mag etwas übertrieben erscheinen, quasi ein ganzes Genre mit einem Auftrittsverbot zu belegen, doch mit dieser Aktion machen die Verantwortlichen auf ein Problem aufmerksam, das weit über Metalcore-Kreise hinaus reicht:

Ein Konzert scheint immer mehr Menschen als eine willkommene Gelegenheit zu erscheinen, sich mal so richtig scheiße zu benehmen – und dabei ist es egal, ob gerade Manowar, Slipknot oder Bring Me The Horizon auf der Bühne stehen. Der Anstand wird mit der Jacke an der Garderobe abgegeben und dann rumgeasselt, was das Zeug hält.

Vom Büro-Hengst zum Pit-Berseker?

Klar, wenn man 40 Stunden pro Woche in einem Büro-Job gefangen ist, will man abends ein bisschen die Sau rauslassen. Dazu sind Konzerte ja auch da. Dennoch sollte jeder erwachsene und halbwegs zurechnungsfähige Mensch doch gewisse Grundregeln im Umgang mit anderen beachten können.

Dazu gehört eben auch, dass man keine Wände einschlägt oder Scheinwerfer von der Decke tritt. Dass man nicht in den Pit geht, nur, um jemandem mal wieder ungebremst in die Fresse hauen zu können. Und dass man sich vielleicht sogar mal entschuldigt, wenn man jemanden anrempelt und sein halbes Bier über ihn verkippt. Oder hat Mutti euch das nicht beigebracht?

Offensichtlich meinen viele, sich mit dem Konzert-Ticket gleichzeitig den Freifahrtschein zum Arschlochsein kaufen zu können. Und während auf der Bühne davon gesprochen wird, dass die Szene eine große Gemeinschaft sei und alle zusammenhalten sollen, wüten ein paar Vollidioten slamdancend durch den ganzen Saal, ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Konzert sollte immer auch eines sein: ein Gemeinschaftserlebnis. Dazu gehört, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen. Natürlich darf man seinen Spaß haben, aber muss man dazu den anderen ihren Spaß an der Show verderben?

Ausrasten – aber mit Respekt!

Ja, es gibt Menschen, die nicht darauf stehen, permanent die schwitzigen Haare ihres Vordermanns ins Gesicht geschleudert zu bekommen. Ja, es gibt Menschen, die echt keine Lust haben, im Vorbeigehen in einen Circle Pit gezogen zu werden. Wenn jeder Konzertbesucher das beachten und einfach nur ein Grundmaß an Respekt und Nachsicht mitbringen würde, wären alle Beteiligten glücklicher. Also bitte: Flippt aus, aber seid lieb zueinander!

Eure Christina!

Noch mehr Meinung findet ihr nur in der aktuellen November-Ausgabe des METAL HAMMER. Das Heft kann einzeln und innerhalb von Deutschland für 5,90 Euro (inkl. Porto) bequem nach Hause bestellt werden.

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Saitenhieb: Ich hasse „Female Fronted“

Liebe Metalheads, man sollte ja meinen, dass man sich als Gesellschaft weiterentwickelt: über Missstände aufklärt, Ungerechtigkeiten aufdeckt, den Status quo verändert. Vor allem dafür sind Subkulturen wie unsere da! Anzuprangern, um einen Unterschied herbeizuführen und die Welt (zumindest in unserem kleinen Kosmos) etwas besser zu machen. Aber nicht immer ist jeder Versuch, einen Wandel herbeizuführen, sinnvoll. So wird mir, wenn es um die sogenannte Genre-Bezeichnung „Female Fronted“ geht, einfach nur schlecht. Wir alle kennen sie: die Playlists, die Themenabende, die Best Ofs. Irgendwann muss sich jemand (vermutlich ein Mann) gedacht haben, es wäre eine gute Idee, Bands mit Frontfrau eine…
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