Metallica: 38 Jahre MASTER OF PUPPETS

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Im Jahr 1986 stand Metallica bereits fest in den Annalen der Metal-Geschichte verankert: Mit ihren ersten beiden Alben KILL ‘EM ALL (1983) und RIDE THE LIGHTNING (1984) erschufen sie sofortige Klassiker, die die Grenzen des Metal neu definierten. Obwohl sie nicht als die Schöpfer des Thrash Metal gelten, trugen sie maßgeblich dazu bei, dieses Genre zu formen und für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Doch erst mit ihrem dritten Album MASTER OF PUPPETS, das heute vor 38 Jahren erschien, schöpften die Herren ihr Potenzial vollständig aus.

Immer besser und besser

Als sich Metallica ans Schreiben des Albums machten, war ihnen klar, dass sie an den Erfolg ihres Vorgängerwerks anknüpfen wollten, jedoch mit längeren Songs, verfeinerten Riffs und einer noch intensiveren Durchschlagskraft. „Wir wollten RIDE THE LIGHTNING mehr oder weniger neu machen, nur viel besser“, erklärt Produzent Flemming Rasmussen in einem Artikel des Rolling Stone. „Ich war immer der Ansicht, dass Metallica bei jedem Studiobesuch die Latte höher legten. Sie stellten ständig ihre eigenen technischen Fähigkeiten infrage, denn nur so kann man sich kontinuierlich verbessern.“ Tatsächlich nahm Lars Ulrich vor den Aufnahmen ihres Neulings Schlagzeug-Unterricht, um sein Timing und seine Geschwindigkeit zu verbessern. Lead-Gitarrist Kirk Hammett holte sich hingegen wertvolle Ratschläge von seinem früheren Gitarrenlehrer Joe Satriani.

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Ein etwas anderer Zeitvertreib

Ursprünglich hatte das Quartett geplant, den Bassisten und Sänger von Rush, Geddy Lee, mit der Produktion des Albums zu beauftragen. Aufgrund von Terminproblemen konnte dies jedoch nicht realisiert werden. Folglich wandten sie sich an Rasmussen, der bereits ihr zweites Werk produziert hatte. Anstatt wie zuvor im Sweet Silence Studio in Kopenhagen aufzunehmen, entschied sich die Gruppe dafür, in einem Studio in Los Angeles zu arbeiten. Der Produzent stimmte dem zu und reiste nach L.A., um zusammen mit Ulrich Studios zu erkunden. Nach zahlreichen Tests und dem Fehlen des gewünschten Schlagzeug-Sounds von RIDE THE LIGHTNING beschloss Ulrich, dass die Band nach Kopenhagen gehen und im Studio von Rasmussen aufnehmen sollte. Seine Band-Kollegen James Hetfield, Cliff Burton und Hammett bejahten dies zögerlich.

Der gesamte Aufnahmeprozess war produktiv, aber zeitaufwändig. Hetfield musste nämlich für jeden Song mindestens sechs Gitarrenspuren aufnehmen, um den gewünschten vollen Sound zu erzeugen. Statt einfach eine einzige Version eines Takes zu verwenden, bestand der Frontmann darauf, jedes Riff mehrmals zu spielen. Viele der Rhythmen waren herausfordernd, und die kleinste Abweichung erforderte eine erneute Aufnahme. An den Tagen, an denen Hetfield seinen Klang verfeinerte, hatten Burton und Hammett wenig zu tun; sie fanden andere Wege, die Zeit zu nutzen: „Wir verbrachten ganze 24 Stunden damit, betrunken durch Kopenhagen zu streifen, um uns zu beschäftigen“, gesteht Hammett in einem Interview.

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Tragischer Verlust für Metallica

Für Burton sollte MASTER OF PUPPETS das letzte Album sein: Nur sechs Monate nach der Veröffentlichung der Scheibe verlor der Musiker sein Leben bei einem Busunfall. Da der Bassist maßgeblich an der Komposition der Hälfte der Titel beteiligt war, ist der Langspieler untrennbar mit ihm verbunden. Der Künstler ist auch heute noch dafür bekannt, die Rolle der Bassgitarre revolutioniert zu haben. Besonders sein Solo in dem Instrumentalstück ‘Orion’ zählt zu den kraftvollsten und anspruchsvollsten Bass-Riffs, die jemals aufgenommen wurden. Nach seinem Tod setzten Metallica ihre musikalische Reise mit Jason Newsted fort, der selbst ein herausragender Musiker ist. Dennoch bleibt Burton ein unverzichtbarer Bestandteil des frühen Metallica-Sounds, der auf diesem Album seinen absoluten Höhepunkt erreicht.


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Robert Trujillo hatte schlechtes Gewissen wegen Ozzy

Im Dokumentarfilm ‘Some Kind Of Monster’ kommt dieser Aspekt vom Einstieg von Robert Trujillo bei Metallica gar nicht vor. Aber der Wechsel zu James Hetfield und Co. bedeutete für den Bassisten auch den Abschied von Ozzy Osbourne, der selbst eine Heavy Metal-Legende ist. Insofern verwundert es nicht, dass dem ehemaligen Suicidal Tendencies-Musiker der Abgang nicht ganz leicht fiel. Gewissensbisse Im Interview beim The Surfer’s Journal (siehe Video unten) berichtet Robert Trujillo von einem Telefonanruf Osbournes. "Ozzy hat mich nie angerufen. Man hörte immer nur von jemandem aus dem Management-Team oder vielleicht Sharon. Ozzy meinte jedenfalls: 'Hey Rob, lass uns auf Tour…
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