Im „Lipps Service With Scott Lipps“-Podcast spricht Mötley Crüe-Bassist Nikki Sixx über seinen kürzlichen Umzug in die ruhige und ländliche Provinz Wyoming. Der Outdoor-orientierte Lebensstil im bevölkerungsärmsten US-Bundesstaat stellt keinen Vergleich zu seinen bisherigen Sitten im südkalifornischen Westlake Village dar. Dort verbrachte der Musiker die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens.
Nun war es Zeit für eine Veränderung und Nikki Sixx erklärt, wieso: „Meine Frau Courtney und ich haben unser Haus in Kalifornien verkauft. Wir haben alle unsere Möbel und Autos verkauft. Nur die Sachen, die uns wichtig waren, haben wir behalten. Die haben wir nach Wyoming verschifft, und einige Sachen haben wir noch hier gelagert. Die Musikausrüstung zum Beispiel; ich muss nicht 40 Gitarren in Wyoming haben.
(…) Der Umzug nach Wyoming war für mich und meine Frau etwas ganz Großartiges, auch im Hinblick auf die Erziehung unserer Tochter“, fährt er fort. „Ein paar Jahre bevor wir über eine Schwangerschaft sprachen, hatte ich mich mit anderen Eltern unterhalten, und sie erzählten mir von ihren 13-jährigen Kindern, die mit kugelsicheren Rucksäcken herumliefen. Zu dieser Zeit wurden all diese verrückten Dinge laut – Erdbeben, Brände, Schießereien in Schulen, Fentanyl-Überdosen – und es wurde einfach so intensiv, dass wir uns über eine Art Fluchtort unterhielten.“
Nikki Sixx‘ Flucht aus der Stadt
Nach Ausbruch der Pandemie und zwangsläufiger Verschiebung der Mötley Crüe-„The Stadium“-Tour konnten Sixx und seine Frau Zeit für ihr Vorhaben einräumen. Idaho, Montana und Nashville standen neben Wyoming zur Auswahl. „Zwei Jungs aus meiner Band leben in Nashville und ich habe dort ein bisschen Zeit am Set verbracht“, erzählt Sixx.
„Lange Rede, kurzer Sinn: Nashville war zu weit weg, ein Ort, an dem es nichts zu tun gab. Courtney hatte die Idee mit Wyoming, also fingen wir an, uns dort umzusehen. Schließlich landeten wir in Jackson Hole. Das war mit das Beste, das wir jemals gemacht haben. Wir haben hier einen Wechsel der Jahreszeiten, wir sind draußen, wir fischen, wir wandern, wir fahren Ski – wir erleben einfach ein anderes Leben als in der Stadt. Und ich kann immer in die Stadt gehen, wenn ich das brauche, zum Beispiel wenn ich arbeiten muss oder die Band-Proben im Mai in Los Angeles beginnen.“
Im weiteren Verlauf des Gesprächs schwärmt der Musiker vom ländlichen Leben in Wyoming. Auch seiner Kreativität scheint die Landluft gutzutun. Er erzählt, dass er nicht mehr so gestresst sei, wie er es regelmäßig in der Stadt war, wo er sich von einer Deadline zur nächsten hangelte. „Ich muss einen Schritt zurücktreten, um die kreativen Säfte wieder fließen zu lassen. Ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich keine Songs mehr in mir, vielleicht aber auch doch. Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden, und das ist, an einem Ort zu sein, der nicht so chaotisch ist.“