Die Kunstliebhaber unter den Schwarzmetallern wissen sich bei A Forest Of Stars sehr gut aufgehoben: Das vierte Album BEWARE THE SWORD YOU CANNOT SEE führt die Engländer noch tiefer ins Art-Progressive-Metier – aber keine Sorge, die gewaltigen Black Metal-Anteile sind nach wie vor zur Genüge integriert.
Mit dem Charme des 19. Jahrhunderts und Charakteristika wegweisender Bands des seligen Labels Cacophonous vollführt die siebenköpfige Band ein Spektakel, das seinesgleichen sucht. Ein Werk, das man tatsächlich als solches bezeichnen kann – schließlich birgt es sowohl lyrisch-inhaltlich als auch musikalisch eine Menge Geschichten und Elementarteile. Perfekter Drama-Aufbau im Konzept ist händisch hervorragend in musikalischen Konstrukten errichtet, die sowohl harmonisch als auch narrativ exzellent ausformuliert werden. Dass dazu natürlich auch gesprochene Worte, Geigenklänge und weitere Elemente aus dem Gothic und Neo Folk (‘Virtus Sola Invicta’ bewegt sich phasenweise nahe an Current 93) integriert werden, ist logisch und stimmig, demzufolge keineswegs schlimm oder gar kitschig (höre das tiefenmelancholische ‘Proboscis Master Versus The Powdered Seraphs’).
Das Leitmotiv „Überführung der Themen Niedergang und Wahnsinn ins Metaphysische“ holt den Zuhörer vom Boden der Tatsachen und führt ihn mit dem zweiten Teil des Albums, dem monströsen, in sechs Stufen aufgeteilten ‘Pawn On The Universal Chessboard’, endgültig und ausladend ins verstrahlte Reich der tausend Sinne.
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