Wie ein AC/DC-Konzert aussieht, wissen wir ja eigentlich. Erstens ist die Band da seit Dekaden konstant, zweitens hat es schon genug Live-DVDs gegeben. Warum brauchen wir also LIVE AT RIVER PLATE? Wegen der Setlist nicht unbedingt, denn die enthält zwar vier Songs von BLACK ICE sowie mit ‘Dog Eat Dog’ und ‘Shot Down In Flames’ zwei Nummern, die nicht auf jedem Konzertmitschnitt zu finden sind, ansonsten aber lediglich die üblichen Standards.
Wegen des Bonusmaterials vielleicht? Das nennt sich ‘The Fan, The Roadie, The Guitar Tech & The Meat’ und bietet: Eine Dokumentation der wahnsinnigen Fans in Südamerika, Gespräche mit den Technikern und mit der Band, vorzugsweise über Steaks. Wie immer ist Malcolm Young dabei der Allercoolste, schade nur, dass man kein Wort versteht. Und leider fällt der Band-Anteil sehr knapp aus.
Dafür punktet LIVE AT RIVER PLATE mit der Wucht der Bilder. AC/DC wirken in vollen Stadien ohnehin schon monumental, aber die anwesenden Argentinier setzen hier noch einen drauf mit immens lauter Beteiligung und unfassbarem Gehüpfe in einem Meer aus lebensfroher Begeisterung. Bei normalen Konzerten werden die Refrains mitgesungen, bei guten Konzerten auch die Strophen – in Buenos Aires sogar die Riffs. Wahnsinn. Und das wurde wunderbar gefilmt mit massig Kameras, etwa in der beeindruckenden Totale von ganz hinten, ganz oben. So wird dann doch ein Schuh draus. Und bei AC/DC ist die Sache mit der Variation auch ein bisschen egal. Es gibt Dinge, die sind ebenso, wie sie sind.
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