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Amon Amarth THE GREAT HEATHEN ARMY

Viking Metal, Metal Blade/Sony (9 Songs / VÖ: 5.8.)

6/ 7
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Amon Amarth besinnen sich auf alte Tugenden. Wem die zurückliegenden zwei Alben zu glatt, zu sehr (Viking) Heavy statt (Viking) Death Metal waren, der wird THE GREAT HEATHEN ARMY mit offenen Armen empfangen – und alle anderen werden dem Charme des jetzt wieder groberen Knüppels im Verlauf der Schlacht erliegen. Die etwas knappere Spielzeit mit nur neun Songs unterstützt den knackigen Gesamteindruck: Qualität statt Quantität scheinen sich die Schweden auf ihr Banner im Proberaum geschrieben zu haben – die je ein, zwei durchschnittlicheren Stücke der Vorgängeralben haben sie direkt vom Album geworfen und feuern nur noch mit geschliffenen Pfeilen. Nicht nur teilt THE GREAT HEATHEN ARMY die Track-Anzahl mit WITH ODEN ON OUR SIDE: Auch das 2006er-Album wurde seinerzeit als Rückbesinnung auf die harte Seite wahrgenommen.

Der Unterschied ist: Amon Amarth sind in den dazwischenliegenden 16 Jahren gereift und bringen diese Erfahrung, Musikalität und Vielfalt mit ein. Denn obwohl es Hiebe auf den Helm gibt, hält die Band doch an Melodien, Epik und packendem Songwriting fest und verheiratet die beiden Seiten ihres Wesens. Der rüstungsschwere, malmende Titel-Song und der Opener ‘Get In The Ring’ als vertonter Faustkampf atmen Neunziger Jahre-Death Metal à la Bolt Thrower, ‘Oden Owns You All’ grollt enorm finster und lässt nur kurz Raum für eine mega-melodische Gitarre, die dafür umso intensiver einwirkt. Dagegen gelingt es ‘Dawn Of Norsemen’ und ‘Skagul Rides With Me’ vortrefflich, kernige Wikingerwut, sehnsuchtsvoll-erzählerische Motive, verspielte Gitarren und mächtige Melodien zusammenzuschmieden. Dank Andy Sneaps gekonnter Produktion finden zwischen den prägnanten Gitarren auch tänzelnde Schlagzeugmotive und der treibende Bass Entfaltungsfreiheit; so verströmt ‘Find A Way Or Make One’ unter der rauen Schale gar dynamischen Rock’n’Roll-Antrieb – in Kombination mit Gangshouts, kämpferischem Refrain und Iron Maiden-Gedenksolo ein unmittelbarer Hit!

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Darauf, ein solcher zu werden, ist das süffig wogende ‘Heidrun’ ohnehin ausgelegt und verbreitet im besten Wortsinn ‘Raise Your Horns’-Stallgeruch. Doomig-stampfend beleuchtet ‘The Serpent’s Trail’ die mystisch-epische Seite der Band, wobei Johan Hegg mit Growls und Spoken Word-Passagen für Gänsehaut sorgt. Am deutlichsten knüpft ‘Saxons And Vikings’ an JOMSVIKING (2016) und BERSERKER (2019) an und unterstreicht, wie natürlich und effektiv Death und Heavy Metal (verkörpert durch einen einzigartig angriffslustigen Biff Byford sowie Gastsoli von Doug Scarratt und Paul Quinn) zusammenfließen können. Dass sich die Waagschale auf THE GREAT HEATHEN ARMY mal wieder zur dunklen Seite neigt, ist eine erfrischende Entwicklung und zeigt, dass Amon Amarth in ihrem 30. Band-Jahr nichts von ihrem Feuer eingebüßt haben.

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