Ein klares Geständnis vorweg: Das Debüt der deutsch-isländischen Formation, JÖTUNHEIMA DOLGFERÐ, hat mich immer noch an den Eiern, so oft ich es auch auflege. Insofern mischten sich Vorfreude und das bange Gefühl, es könne doch eigentlich nicht besser werden, als ich VÁPNA LÆKJAR ELDR endlich auf der Festplatte rotieren hatte. Was dann ebenso gemischten, aber natürlich letztlich überaus positiven Emotionen Platz machte. Denn nein, es ist nicht besser – oder besser: nicht anders geworden.
Ebenso episch, ebenso mit vielen Farben gemalter Viking Black Metal der so ganz anderen Art: Árstiðir lífsins verbinden harsche Aggression mit einer ungeheuer stimmungsvoll und multi-instrumental gewebten Stimmung, ihr Folk ist kein hörnerschwingendes Saufgelage, ihr Wikingertum kein „Walhalla, wir kommen“-Bombast-Ritt, sondern eine authentische, detailverliebte und zutiefst menschliche Auseinandersetzung mit dem wahren Kern der berühmten Sagas der Vulkaninsel. Herausgekommen ist dabei – lange Vorrede, kurzer Sinn – wieder ganz großes Kino.
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