Neues aus der Kategorie völlig beknackter Name und trotzdem halbwegs anständige Musik. Bei so etwas wie Balls Gone Wild denkt man eher an Steel Panther-Ulk-Metal als punkigen Power Rock (dass der Band-Name auf dem Cover noch dazu in einem albernen Guitar Hero-Font verfasst ist, hilft dabei ebenfalls nicht). Dennoch ist es genau das, was die wildgewordenen Testikel spielen: von Hellacopters-Rotzigkeit durchzogene Riff-Rocker mit Neunziger Jahre-Punk-Gesang. Die Band selbst sieht sich laut Pressetext zwar als das „Resultat einer außerehelichen Liaison von Motörhead und AC/DC“, erweckt auf STAY WILD jedoch mehr Erinnerungen an geschliffenen Ami-Punk wie NOFX oder Konsorten. Nur selten hat man das Gefühl, hier eine waschechte Hard Rock-Band zu hören.
🛒 STAY WILD bei AmazonAuf dem Vorgänger HIGH ROLLER war das noch anders. Das Finale des Albums ist allerdings eine der wenigen Ausnahmen: Mit der ruhigeren Nummer ‘Bride Of Satan’ zeigen die Kölner, dass sie auch komplizierter können. Ein bisschen Akustikgitarre, Tempowechsel, mehr als nur ein einziges, kurzes Solo und interessantes Songwriting – so macht das Album wirklich Spaß. Runtergeschramme wie das einminütige ‘Knocked Out’ oder der anstrengende Opener ‘Killing One’ bewirken wiederum eher das Gegenteil. STAY WILD ist eine Platte, die man zwar gut hören kann, aber nicht muss.
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