Wer sich 2017 auf Platz drei der heimischen Charts platzieren konnte und nur ein Jahr später den Nachfolger präsentiert, steht leicht unter Verdacht, die Kuh melken zu wollen, bevor das Euter kreativ gefüllt ist – so ganz können Betontod diesen Zweifel nicht widerlegen. VAMOS! besitzt nicht den Schmiss des Kassenerfolgs REVOLUTION (2017) und wirkt zuweilen gezwungen. Irgendwie kommt die Scheibe nichts so recht ins Rollen. Geblieben ist das gelungene Changieren der Rheinberger zwischen Punk, Balladen, Rock und feinem Metal-Riffing.
Die Prägnanz des Vorgängers (unter anderem ‘Küss mich’) erreicht das neue Material allerdings nicht. Der Erstauflage von VAMOS! liegt eine Cover-CD namens TRINKHALLENHITS VOL. 1 (großartiger Titel, übrigens) bei, auf der Betontod Songs der Siebziger Jahre in ihre Musiksprache übersetzen. Ironischerweise kommt bei ‘Im Wagen vor mir’, ‘Ich war noch niemals in New York’, ‘Moskau’ oder ‘Heidewitzka, Herr Kapitän’ genau die pralle Stimmung auf, die man auf dem Hauptalbum vermisst. Daher: Wenn Kauf, dann im Vollpaket.
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