Die kanadischen Knüppel-könige Cryptopsy gehen den mit dem letzten, band–betitelten Album (2012) ein-geschlagenen Weg weiter und vermarkten sich einfach digital selbst, durch legale Downloads auf den bekannten Plattformen. Weiterhin konzentriert sich das Quartett nun auf mehrere EPs statt vollständige Alben, sodass THE BOOK OF SUFFERING – TOME 1 mit vier neuen Songs das erste Kapitel darstellt.
Dies ergibt aus mehreren Gründen Sinn: Die Produktion einer EP ist weniger zeitaufwändig, sodass die Band regelmäßig neue Veröffentlichungen vorweisen kann. Diese werden schlussendlich gebraucht, um wieder auf Tour zu gehen – jener flexible Ort, an dem eine extreme Metal-Band -heutzutage ihr Einkommen erstreiten muss. Und der finale Vorteil der aufgeteilten Veröffentlichungs-politik mag dem Umstand geschuldet sein, dass Cryptopsy ihre Hörer mehr als fordern:
Die Kanadier überschütten den geneigten Fan mit einem permanenten Wechselbad aus verkopfter Überschalltechnik (Flo Mournier war, ist und bleibt die Chefkrake an den Kesseln!) sowie brutalen, übertongeschwängerten Headbang-Attacken im mittleren Tempo, gekrönt vom variablen Geschrei Matt McGachys. Dass auch der Sound stimmt, spricht für die Band, die mit Christian Donaldson, Jason Suecof und Alan Douches echte Profis ange-heuert hat, um ihren tonalen Wahnsinn für die Nachwelt festzuhalten. Statt 3,49 Euro für einen popeligen Industrie-kaffee auszugeben, gehört Cryptopsy auf die Festplatte! Wir geben zurück ins Irrenhaus!
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