Cult Of Luna ETERNAL KINGDOM Review

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Sogar eingefleischte Fans werden nervös, wenn die Post Metal-Pioniere Cult Of Luna ein neues Album vorlegen. Zu toppen gilt es – so der gängige Konsens – immer noch den 2004er-Genre-Klassiker SALVATION, der dem Begriff „Trostlosigkeit“ eine neue Dimension gab. SOMEWHERE ALONG THE HIGHWAY – 2006 in nur sieben Tagen aufgenommen und der direkte Vorläufer von ETERNAL KINGDOM – war vergleichsweise weniger hermetisch, brachte dabei aber, vor allem in dem Zehn-Minuten-Monster ‘Finland’, eine Härte ins Spiel, die bei aller Intensität anstrengend wirkte.

Der Punkt ist: Cult Of Luna sind nicht heavy. Die Stärken der Band liegen oft versteckt, in den kleinen Dingen: Filigranen Rhythmusfiguren, flüchtigen Brüchen in den Akkordfolgen, wehenden Sound-Fetzen über dem Abgrund totaler Stille – also eigentlich immer dann, wenn sie das Neurosis-Erbe etwas beiseite schieben. Das tun sie auf ETERNAL KINGDOM zwar oft, aber nicht oft genug. Vor allem Sänger Klas Rydberg wirkt mit seinem heiseren Organ schroff zurückweisend gegenüber den vorsichtigen Avancen der Instrumentalfraktion.

Dennoch ist den Schweden wieder großes Kino gelungen, wozu auch die beklemmende lyrische Welt des Albums beiträgt: Sie beruht auf dem Tagebuch eines psychisch kranken Mörders, das die Band beim Ausmisten ihres neuen, in einer ehemaligen Anstalt gelegenen Proberaums fand.

Robert Müller

Video: ‚Eternal Kingdom‘ (live‘)

>>> Weiter zu 14: Scars On Broadway


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