Ich war so ziemlich der einzige Mensch auf diesem Planeten, der mit der letzten Fear Factory-TRANSGRESSION etwas anfangen konnte, weil sich die Band da endlich mal aus dem engen Soundkorsett rauspellte – bei den Fans floppte das Album jedoch. Nun hat Frontmann Burton C. Bell die Notbremse gezogen und Original-Gitarrist Dino Cazares zurückgeholt, ihnen an der Seite stehen Bassist Byron Stroud und Drummer Gene Hoglan (u.a. Dark Angel, Death).
Den Namensstreit mit den ehemaligen Bandmitgliedern Christian Olde Wolbers und Raymond Herrera lassen wir hier mal außen vor und konzentrieren uns auf die Musik – und die ist (insofern man sich als Fan der Band sieht) ziemlich ernüchternd. Fear Factory waren ja noch nie die großen Bridge-Schreiber – aber hier wirkt mancher Chorus wirklich ohne jede Inspiration auf den Grundtenor draufgeflatscht.
Und: Wo sind bitte die großen Songs? Der Höhepunkt, der beim ersten Hören sitzt? Der wie ‘Replica’, ‘Edgecrusher’ oder ‘Shock’ auf keiner Metal-Party fehlen darf? Fehlanzeige. Einzig ‘Powershifter’ stößt noch in diesem Dimension vor, der Rest des Materials wirkt überwiegend wie eine biedere und einfallslose B-Seiten-Sammlung (die allerdings in brillantem Sound). Keine Frage: Es sind alle Fear Factory-Markenzeichen aus den Neunzigern vorhanden – nur eins nicht: Hits.
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