
Was haben die Toten Hosen mit Oomph! gemeinsam? Ganz einfach: Beide Bands haben versucht, ihren Songs durch englischsprachige Adaptionen etwas mehr internationales Flair zu verleihen. Nun stoßen J.B.O. mit HAPPY METAL THUNDER ebenfalls zu diesem illustren Kreis hinzu. Aber kann man den speziellen Wortwitz der Franken einfach in eine andere Sprache übertragen?
Leider nur bedingt. So punktet das Quartett vor allem bei Songs, die ihren Humor hauptsächlich aus dem instrumentalen Aspekt beziehen, während ehemalige Schenkelklopfer der ʻAngieʼ-Kategorie eher wie unnötige Coverversionen wirken. Hauptursache: die neuen Texte der jeweiligen Songs. Bandhymnen wie ʻEin guter Tag zum Sterbenʼ (ʻA Perfect Day To Dieʼ) überstehen die Verwandlung hingegen unbeschadet und sind durchaus in der Lage, auch außerhalb der Landesgrenzen ein gewisses Kultpotential zu entwickeln.
Da mit der gelungenen Hommage ʻLong Live Metallicaʼ dennoch eine bisher unveröffentlichte Eigenkomposition den Höhepunkt der Scheibe bildet, kann für HAPPY METAL THUNDER nur ein Fazit gelten: Nett, aber nicht mehr als eine musikalische Ersatzdroge bis zum nächsten regulären J.B.O.-Album. Zumindest für alle deutschsprachigen Fans.
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