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Kataklysm GOLIATH

Melodic Death Metal, Nuclear Blast/RTD (10 Songs / VÖ: 11.8.)

5/ 7
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Nach drei Jahrzehnten noch modern klingen – das gelingt nur den wenigsten Bands. Kataklysm zählen 2023 dazu. Bereits der GOLIATH-Eröffner ‘Dark Wings Of Deception’, aber auch Stücke wie ‘Die As A King’ zeigen mit zeitgemäßen (Djent-)Zusätzen, wohin die 15. Albumreise führt: Während sich andere Todesverfechter an die alte Schule ketten, investiert das Québec-Denkmal in einen frischen Anstrich. Eine prägende Farbe trägt dabei James Payne auf: Das 2020 verpflichtete Hiss From The Moat-Schlagzeugbiest quält Waden, Handgelenke sowie Finger über einen Großteil der Spielzeit und stachelt seine über eine Dekade älteren Kollegen energisch an.

Der Faustschlag ‘Goliath’ beispielsweise wird seinem Titel als mächtige Mischung aus Attacken und Grooves gerecht, ‘Bringer Of Vengeance’ profitiert von mechanischem (Industrial-)Schub, und das teils an jüngere Decapitated erinnernde ‘Combustion’ treibt den schwarzmetallisch keifenden Maurizio Iacono bis an die Pigsqueals-Grenze. Erst in den letzten beiden Songs drosselt Payne häufiger auf mittlere Geschwindigkeiten herunter. Bis dahin gibt es reichlich Kataklysm-Charakteristika wie schnittig-schwedische Riffs mit Headbang-Faktor 666 (‘Heroes To Villains’), apokalyptische Stimmung (‘The Redeemer’), Wut, Wut und … nochmals Wut. Doch so angepisst brutale Brecher wie ‘From The Land Of The Living To The Land Of The Dead’ aus den Lautsprechern maulen: Viele von ihnen nisten sich ebenso frech und direkt im Langzeitgedächtnis ein.

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Nicht zuletzt, weil die 1991 for­mierten Kataklysm im Lauf der Zeit das Geheimrezept perfektioniert haben, Stahl mit der genau richtigen Dosis Melodien zu kochen. Will heißen: Das Kanada-Kommando mischt gerade so viel Süße in seine Bitterkeit, dass Widerhaken, aber keine aalglatten Rundungen entstehen. Die brachiale Klangschale würde jegliche Versuche kompositorischer Überzuckerung ohnehin im Keim ersticken: Nach dem Motto „Never change a winning team“ fungierte Gitarrist Jean-François Dagenais bei der Zubereitung erneut als Küchen-Chef.

Anschließend reichte er die fettreiche Masse an Chris Clancy und Colin Richardson weiter, welche die Kalorienbombe mit ihrem Mix und Mastering auf die Doppelrahmstufe hievten. Dass weder Payne noch Rezeptur noch Produktion gänzlich über einige Mehr-vom-Gleichen-Durststrecken hinwegtäuschen können, verhindert eine höhere Wertung – ein typischer Fall von „Jammern auf hohem Niveau“. Nach dem „nur soliden“ 2020er-Vorgänger UNCONQUERED setzen Kataklysm mit ihrem spannendsten Werk seit WAITING FOR THE END TO COME (2013) aber zweifellos wieder ein dickeres Ausrufezeichen!

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