Doom oder nicht Doom, das ist hier die Frage. Fakt ist, dass sich Lord Vigo auf Album Nummer drei weiter denn je von einer selbstgewählten Schublade entfernt haben. Schon der Opener ‘Doom Shall Rise’ hat nichts mit zähflüssigen Lava-Grooves zu tun, sondern interpretiert das Band-Motto „Epic Doom“ eigenwillig, aber nicht weniger gelungen. Auch Melodiebögen wie in ‘I Am Prophecy’ sprengen ein etwaiges Genre-Korsett mit links; das dramatisch arrangierte ‘Thul-Rar’ (und insbesondere dessen Chorus) lässt dann sogar Papa E. den Viertelvorzwölften und seine Ghouls unter den Masken grün vor Neid werden.
Der überlange Titel-Track entpuppt sich als vollkommen irre Achterbahnfahrt zwischen Iron Maiden, Ghost, Manowar und Brocas Helm. Apropos: Einflüsse früher US-Metal-Größen wie Cirith Ungol oder Manilla Road sind ohnehin allgegenwärtig, nicht nur in den etlichen hymnischen Riffs. SIX MUST DIE ist die nahezu perfekte Mischung aus Dramatik und Augenzwinkern. Trve und unterhaltsam, das gab es schon lange nicht mehr. Und dann auch noch aus Deutschland. Bravo.