2022, in seinem zwanzigsten Bestehensjahr, bleibt das schwedische Trio mit dem Panzerknackerstrumpfmasken mummenschanz die wohl putzigste Randerscheinung der schwedischen High Energy-Rock-Musik. Vom Action Rock der ersten Generation und der Marke Hellacopters/Gluecifer genauso wie gleichermaßen von deren Idolen Kiss oder Thin Lizzy beeinflusst, machten Märvel allerdings nie auf dreckige Garage, sondern sind die ganze Glam/Hard Rock-Chose stets mit einem guten Bauchgespür für ihre inneren Queen oder ELO angegangen. So auch auf dem achten Studioalbum, welches mit einem Mix von keinem Geringeren als Humbucker-Projektvorsteher Robert Pehrsson glänzt.
Mit mehr Boogie im Blut als die Konkurrenz (der Opener ‘Slasher With A Broken Heart’ würde gar den Eagles Of Death Metal gut zu Gesicht stehen), erhöhtem, aber stets noch schön subtilem Siebziger-Disco-Faktor (‘Great Man’) oder einer veritablen Kiss-trifft-ZZ Top-Verbeugung wie ‘Hot Nite In Dallas’ machen Märvel als DJs auf ihrer eigenen Geburtstags-Party unmissverständlich klar, dass sie weit mehr sind als nur Mitflieger im Windschatten der Hellacopters: Diese Jungs sind die fabelhaften Umlauttüpfelchen des Scandi Rock.
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