Die Dubai-Deather Nervecell bleiben sich auf ihrem dritten Album treu: Tödliche Sounds und markige Speed-Riffs prägen das Klangbild von PSYCHOGENESIS, insbesondere im Bereich der Soli fließen jedoch auch Elemente anderer Stilistiken mit ein.
Das Titelstück ʻPsychogenocideʼ zeigt dabei die Bandbreite der Gruppe am deutlichsten auf: Klassischer Old School Thrash bildet das Rückgrat, insbesondere beim Start und im Refrain wähnt man sich in die Bay Area versetzt und sieht Marc Halupczok neben sich die Locken schütteln. Doch dann setzt ein melodischer Zwischenteil ein, in dem Nervecells Herkunft beziehungsweise ihre kulturelle (und damit: musikalische) Sozialisation deutlich wird. Ein spannender Kontrast, zumal die Elemente nicht frontal aufeinander prallen, sondern sich stimmig ergänzen. In diese Richtung sollte die Band weiterarbeiten: Denn obwohl PSYCHOGENOCIDE ausgefeilter und klarer strukturiert daherkommt als der Vorgänger PREACHING VENOM, wäre eine weitere Schippe Abwechslungsreichtum wünschenswert.
Eine Eröffnung wie im Groove-Monster ʻShunqʼ haben wir beispielsweise schon vor 20 Jahren bei Morbid Angel gehört, erst das flirrende Solo sorgt hier für den nötigen Originalitätsschub. Für die Zukunft gilt daher: Nervecell sollten ihren kreativen Instinkten noch stärker vertrauen.
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