Alle, die sich lamentierend und resthaarraufend fragen, was zum Teufel eigentlich aus Black Metal geworden ist, sollten sich schleunigst THE SUNS OF PERDITION – CHAPTER I: WAR, HORRID WAR der kanadischen Extremisten Panzerfaust verschreiben. Der rigorose Klang der Band vereinigt all das, was Black Metal einst ausmachte: Dunkelheit, Hass, kompromisslose Monotonie, geisterhafte Melodie und ein unangenehmes Grundgefühl, das sich wie Gestank bis in den letzten Winkel des Raums ausbreitet. Für diesen ersten Teil einer angestrebten Tetralogie entwerfen Panzerfaust einen sehr einnehmenden, basslastigen Sound, der Schöngeister das Fürchten lehren wird und mit dem gurgelnden, evokativen Gesang sowie verstörenden ruhigen Stellen auch versierten Konsumenten der schwarzen Zunft durchaus etwas abverlangt.
🛒 THE SUNS OF PERDITION – CHAPTER I: WAR, HORRID WAR bei AmazonMit unmissverständlichen Song-Titeln wie ‘Stalingrab, Massengrab’ oder den Sirenen- und Flieger-Samples schlagen Panzerfaust zwar durchaus in die gleiche Kerbe wie die ungesund kriegstreiberischen Marduk, schaffen es aber, totalitäre Allmachtsfantasien, Stellungskrieg und Bombenhagel als das zu vertonen, was sie wirklich sind: Entsetzliche, unmenschliche und grausame Abgründe, die tiefe Narben in Körper und Seele hinterlassen. Bauen Panzerfaust in den folgenden Teilen die im Finale ‘The Me Of No Man’s Land’ erreichte Balance zwischen verlorener Melodik, lodernder Härte und dräuendem Pessimismus aus, könnte hier etwas richtig Großes entstehen.