Endlich wieder etwas für Puristen: Wüsste ich nicht, dass MASQUERADE ein aktuelles Release ist, hätte ich nie daran zu zweifeln gewagt, es zeitlich um 1984 einzuordnen – jeder Vergleich mit heutigen Standards wäre Heavy Metal-Blasphemie. Es bleibt also nichts anderes übrig, als die Debütscheibe von Powergame in den Achtziger Jahre-Kontext zu setzen, und erfreulicherweise macht sie dort eine erstaunlich gute Figur. Vor 35 Jahren wäre eine Note von 6 Punkten verdient gewesen – nur um mal zu betonen, wie relevant das Werk für die Szene werden könnte. Natürlich ist das Aufbereiten der alten Metal-Genres mittlerweile keine Seltenheit mehr, allerdings gelang es selten einer Band, wirklich den Vibe der großen Alten zu transportieren, wie Powergame es tun.
🛒 MASQUERADE bei AmazonMatthias Weiners verfeinert die Stücke mit einem Stimmorgan, das an Brian Ross zu alten Avenger-Zeiten erinnert. Sowohl schnelle treibende als auch Midtempo-Stücke, verziert durch Twin-Guitars und Soli, schielen stark in Richtung Tokyo Blade – alles mit dem richtigen Gespür für eingängige Refrains. MASQUERADE ist ein Album, das neben der Fülle von NWOBHM-Bands der Achtziger bestanden und einige der jetzt als Klassiker betitelten Formationen mühelos links liegen gelassen hätte. Da freut sich das Old School-Herz!