Inhaltlich ernüchternd, musikalisch aber das Gegenteil: Das Kölner Trio, das bereits 2020 einige schöne Live-Aufnahmen unter dem Titel PEACE & DOOM SESSION VOL. I auf den Markt gebracht hat, schießt jetzt mit einem zweiten Teil hinterher. Ernüchternd ist es deshalb, weil sich die Jungs um Sänger und Bassist Patrick Rose von den schweren Themen dieser Welt inspirieren lassen. Ausgehend von der These, dass sich die Menschen durch ihr Tun ihr eigenes Grab schaufeln, handelt es sich also um schwermütige Gedanken, die der Musik aber nur zugutekommen. Purple Dawn spielen rauen Stoner Metal, der sich aus dreckigen Verzerrungen und ohrenbetäubendem Schlagzeug-Sound zusammensetzt. Der Gesang kommt lautstark und kraftvoll daher, bleibt dabei jedoch stets angenehm melodisch (besonders gut im Einstieg von ‘The Moon Song’ zu hören).
🛒 PEACE & DOOM SESSION VOL. II bei AmazonBei alldem nimmt sich die Truppe immerzu die nötige Zeit: Die Stücke dauern bis zu zehn, die Gitarrensoli bis zu zwei Minuten, wobei insbesondere das ausgedehnte Solo in ‘100 Years A Day’ überzeugt! Umso mehr fällt aber auch auf, dass sich die Längen immerzu aus simplen Vier-mal-vier-Bausteinen zusammensetzen, also gleichbleibenden Ostinato-Riffs, die sich mehrfach wiederholen, bis sie anschließend wechseln. Das wirkt teils etwas statisch, schadet der Platte andererseits aber nur wenig, da die Riffs allesamt gut ins Ohr gehen. Purple Dawn liefern ein gutes Album ab, das Stoner- und Doom-Fans gefallen wird.
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