
Acht Jahre nach der Auflösung von Spawn Of Possession kriechen aus den modrigen Tiefen ihres Grabes wieder dreckige Klänge an die Oberfläche. Der ehemalige Frontmann Jonas Bryssling konnte die Finger nicht von seinem Sechssaiter lassen und schuf mit Retromorphosis eine fast exakte Reinkarnation der schwedischen Technical Death Metal-Band. Ein Mitglied unterscheidet sie jedoch vom Vorgängerprojekt: Am Schlagzeug sitzt nun KC Howard (Ex-Decrepit Birth). In insgesamt acht Liedern erzählen die Schweden brutale und detaillierte Horrorgeschichten, bei denen dem Zuhörenden jedoch leider (oder zum Glück?) der Großteil des Inhalts aufgrund des tiefen, gutturalen Gesangs ein Rätsel bleibt. In Liedern wie ‘Never To Awake’ oder ‘Vanished’ ist dieser so schnell, dass er in einem Paralleluniversum als Rap durchgehen würde. Begleitet wird der Gesang von ebenso flotten Gitarrenläufen, die sich immer weiter in die Höhe schrauben und schrill den Bass übertönen, der während ‘The Tree’ klingt, als würden die Saiten bald reißen.
🛒 PSALMUS MORTIS bei AmazonHerzstück des Albums ist das neunminütige Stück ‘Machine’, welches statt Geschichten, die an H.P. Lovecraft und Edgar Allan Poe erinnern, eine dystopische und postapokalyptische Gesellschaftskritik beschreibt. Das Gesamtbild ist pechschwarzer, bitterböser Death Metal, der einerseits die Neunziger wiederaufleben lässt, andererseits durch atmosphärische Sound-Kulissen und Synthesizer einen modernen Einfluss aufweist.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***