Sepultura A-Lex

Thrash Metal, SPV (18 Songs / 54:21 Min.) 23.01.2009

5.0/ 7
teilen
twittern
mailen
teilen
von
Foto: SPV

„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich weiter ungeniert.“ Dieses alte deutsche Sprichwort könnte man durchaus als Parabel für die neuen Sepultura gelten lassen. Nicht wenige ihrer Fans wünschen sich nichts sehnlicher als eine Reunion der Formation, die mit den Alben BENEATH THE REMAINS, ARISE, CHAOS A.D. und ROOTS Thrash-Geschichte schrieben.

Derrick Green hat einen der undankbarsten Posten in der jüngeren Metalgeschichte zu bekleiden – er wird als Nachfolger von Max Cavalera wohl nie vollkommen anerkannt werden. Zudem ist nach dem Release des letzten Albums DANTE XXII vor drei Jahren mit dem Ausstieg des verbliebenen Cavalera-Bruders Igor eine weitere Charaktergrösse aus dem Line Up der Brasilianer verschwunden, so dass der Release von A-LEX unter einem denkbar schlechten Stern steht.

Lässt man diese elende Personaldiskussion allerdings aussen vor, betrachtet Sepultura einmal unabhängig von ihrer Diskographie und lässt sich einfach von der Musik und dem Konzept der Scheibe leiten, dann muss man anerkennen, dass diese Band auch heute noch eine absolute Daseinsberechtigung hat. Die Songs sind vielschichtig, funktionieren in ihrer Gesamtheit als Konzeptalbum um die „A Clockwork Orange“-Story hervorragend, können aber auch einzeln aus dem Kontext genommen überzeugen. Sei es der brachiale Quasi-Opener „Moloko Mesto“, das extrem atmosphärische „We’ve lost you“ oder das mit seltsamen, abgefahrenen Chören ausgestattete „Filthy Rot“ – Sepultura wissen, was sie tun, sprühen vor Kreativität und sperren sich bewusst gegen Erwartungshaltungen.

Und mal im Ernst: Vergangenheit ist Vergangenheit, aber wer als Ewiggestriger sich von seiner Lieblingsband kreativen Stillstand und das einfache Reproduzieren einer Formel, die ihn vor fünfzehn Jahren begeistert hat, wünscht, der kann auch die Kastelruther Spatzen hören. Sepultura fühlen sich als Band wohl, das hört man. Schenkt ihnen ein offenes Ohr, A-LEX hat es definitiv verdient.


ÄHNLICHE KRITIKEN

Sepultura :: The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart

Sepultura :: Kairos

Soulfly :: Dark Ages


ÄHNLICHE ARTIKEL

METAL HAMMER Jubiläums-Podcast #07

Kiss wagen ihr großes Comeback + Die Cavaleras verlassen Sepultura + Bruce Dickinson im Stilkonflikt + Bolt Thrower blasen erneut zum Angriff + Courtney Love erteilt dem Grunge eine Absage + Interview mit Ex-Chefredakteur Robert Müller u.a.

METAL HAMMER Podcast Folge 84 mit Axxis

Axxis im Interview. Kommen Sepultura und die Cavaleras noch mal zusammen? Neue Alben von Kissin’ Dynamite, Visions Of Atlantis u.a.

Sepultura-Gitarrist Andreas Kisser will aufforsten

Im Zuge einer Pressekonferenz beim diesjährigen Hellfest sprach Andreas Kisser über ein Projekt, das ihm besonders am Herzen liegt.

teilen
twittern
mailen
teilen
Sepultura: Kisser hätte gerne finale Show mit Max & Igor

Der britische Metal Hammer hat Sepultura-Gitarrist Andreas Kisser auf die Möglichkeit eines finalen Konzerts mit den einstigen Band-Mitgliedern Max und Igor Cavalera im Rahmen der Abschiedstournee der Brasilianer angesprochen. In seiner Antwort lässt der 55-Jährige hierzu eine positive Tendenz durchscheinen, wenngleich hierfür eine Voraussetzung erfüllt sein müsse. "Ich werde nicht abstreiten, dass es großartig wäre, eine letzte Show mit ihrer Beteiligung zu haben", gesteht Andreas Kisser. "Aber es muss toll sein. Es müssen Leute dabei sein, die dabei sind, um zu feiern und nicht um zu versuchen darüber zu diskutieren, wer in der Vergangenheit richtige oder falsche Entscheidungen getroffen hat.…
Weiterlesen
Zur Startseite