Regie: Rob Stefaniuk Mit: Alice Cooper, Henry Rollins, Iggy Pop, Dimitri Coats, Malcolm McDowell, Moby, Rob Stefaniuk
Wow, eine Vampir-Komödie mit diversen Musikern (Alice Cooper, Henry Rollins, Iggy Pop, Moby), ein paar bekannten Schauspielern (Malcolm McDowell, Dimitri Coats) und einem Trailer, der schlicht Spaß macht! Was soll da schief gehen? Allein der Plot ist schon lecker schräg:
Die Rock-Band The Winners bringt trotz ihres hoffnungsvollen Namens nichts zustande, haben den Sprung nach oben verpasst, touren jetzt durchs amerikanische und kanadische Hinterland, von Kneipe zu Absteige zu Drecksloch. Außerdem ist die Beziehung von Sänger Joey (Rob Stefaniuk) zu Bassistin Jennifer (Jessica Paré) am Boden. Wo Zuneigung war, sucht der leicht neurotische Band-Leader sein Seelenheil nun in Abweisung.
Alles ändert sich plötzlich, als Jennifer vom mysteriösen Queeny (Dimitri Coats) auf eine Privat-Party eingeladen wird. Sie kommt als blutdurstige Vampirin zurück, der das Publikum zu Füßen liegt. Dass sie allerdings auch andere Musiker aussaugt, deren Leichen dann verschwinden müssen, bringt Probleme. Und Joey stellt auch – mal wieder – quer. Er möchte keinen Vampir in der Band haben. Außerdem ist auch noch Eddie Van Helsing (Malcolm McDowell) hinter der Band her, um den Vampir zu töten.
Dass Alice Cooper als Barmann und Vampir glänzt, Iggy Pop als Produzent den Vampir sofort erkennt und wie das Natürlichste der Welt behandelt, Moby als Sänger einer mit Steaks und Blut werfenden Band auftritt und Henry Rollins als Radio-DJ die Klappe aufreißt, gibt zusätzlich Bonus-Punkte. Leider hat sich Hans Dampf Rob Stefaniuk aber deutlich überhoben: Drehbuch, Regie und Hauptrolle sind zu viel.
Als Erstes leiden die Witze. Vieles ist so vorhersehbar und hohl, dass es einfach nicht mehr lustig ist. Alice Cooper beginnt zum Beispiel eine der notorischen Crossroad-Szenen mit den Worten „welcome to my nightmare.“. Ah ja, sehr innovativ. Einer von vielen Gähn-Gags.
Anschließend leidet das Drehbuch, denn viele Szenen werden einfach mit Songs vom durchaus ansprechenden Soundtrack überlagert, so dass die Handlung mal wieder um vier Minuten ohne wirklichen Inhalt weitergeschoben werden kann. Reichte das Drehbuch nur für 60 Minuten, so dass es über Musik-Szenen auf 87 Minuten gedehnt werden musste?
Immerhin haben alle Beteiligten sichtlich Spaß am Dreh, der Film ist ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten und ein paar Schmunzler sind ganz klar vorhanden. Dafür garantiert allein schon der trockene kanadische Humor, der sich immer mal wieder über Klischees und natürlich Amerika lustig macht. Für einen guten Film reicht das aber noch lange nicht. Schon gar nicht, wenn die Erwartungshaltung groß ist.
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