
Mit ihrem Debüt FLOWERFIELD MEMORIES stellten Tuxedoo (damals noch mit einem „o“ weniger im Namen) 2013 ihren „Original Austrian Alpencore“ der breiten Öffentlichkeit vor. Im Grunde klang das Ganze wie das ROOTS-Album von Sepultura in Verbindung mit Alpenhörnern, Trompeten und steirischer Harmonika, eingespielte Almgeräusche inklusive. Dieses Alleinstellungsmerkmal gibt das Sextett auch auf dem Nachfolger TALES FROM THE ROCK MASS nicht auf, allerdings ist der ganz große Überraschungseffekt logischerweise futsch. Man weiß, was kommt, und fragt sich, warum die Einzelteile (stampfender Thrash im Ektomorf-Stil und Volksmusik) nicht noch mehr ineinander verwoben werden. Meist stehen sich diese Antipoden getrennt voneinander gegenüber, sodass teilweise das Gefühl entsteht, als ob auf TALES FROM THE ROCK MASS ständig zwischen zwei Radiosendern hin- und hergezappt wird. Rechte Freude will keine aufkommen (zumal mir die Heimatklänge kreativer erscheinen als die Metalpassagen). Tuxedoo sind zwar immer noch ein bunter Fleck in der härteren Landschaft, verlieren allerdings ein bisschen an Farbe.