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Rock am Ring: Pantera kriegen Beistand von Die Toten Hosen

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Zurzeit gibt es einiges an Aufregung darum, dass Pantera dieses Jahr bei Rock am Ring und Rock im Park spielen sollen. Hintergrund ist der Hitlergruß, den der zu jenem Zeitpunkt lattenstramme Frontmann Phil Anselmo 2016 beim Dimebash gezeigt hat. Nun haben sich Die Toten Hosen zu Wort gemeldet, die sich selbst als links einordnen. Zwar verurteilen Campino und Co. die Nazi-Geste, doch ihre Auftritte bei den Zwillingsfestivals sagt das Quintett nicht ab. Stattdessen empfehlen sie eine differenzierte Betrachtung.

„Viele von Euch werden mitbekommen haben, dass es heftige Diskussionen um die diesjährigen Rock am Ring/Rock im Park-Festivals gibt“, beginnt das Statement von Die Toten Hosen. „Grund dafür ist ein geplanter Auftritt der Band Pantera, von deren Sänger Phil Anselmo ein Video mit rechtsradikalen Ausfällen im Netz kursiert, das aus dem Jahr 2016 stammt. Eines vorneweg: Wir finden es großartig, dass viele Besucherinnen und Besucher von RaR und RiP politisch sensibel sind und Sachverhalte kritisch hinterfragen, die im Zusammenhang mit der Musik und den auftretenden Acts stehen. Vor allem, wenn es um Rassismus, Homophobie oder Rechtsextremismus geht.

Tiefgreifende Recherche

Das ist ein Grund, weshalb wir immer gerne dort zu Gast waren, denn das war auch der Vibe, den wir ein ums andere Mal von Euch gespürt haben: Weltoffen, tolerant und gegen Ausgrenzung. Als wir zugesagt haben, dieses Jahr auf den Festivals zu spielen, war von Pantera noch keine Rede. Wir hatten die Band bislang auch nicht auf dem Schirm, weil sie musikalisch nie unsere Baustelle war und mussten den Sachverhalt für uns erst einmal recherchieren. Um es kurz zu machen: Das Video, das den offensichtlich besoffenen Anselmo 2016 beim Hitler-Gruß und dem Rufen einer rassistischen Parole zeigt, ist abstoßend und widerlich.

Auch wenn er sich bald danach für sein unterirdisches Verhalten entschuldigt hat und seitdem beteuert, dass er kein Rassist sei und aus seinem damaligen Verhalten gelernt habe, bleibt die Frage, wie glaubwürdig seine Entschuldigung ist und wie man mit dieser Problematik umgeht. Bei unserer Recherche zu dem Thema haben wir gesehen, dass Pantera dieses Jahr auf zahlreichen europäischen Festivals spielen, bei denen unter anderem auch Bands auftreten wie Flogging Molly, Rancid, The Baboon Show, Fever 333, Napalm Death und in Amerika Bad Religion. Alles Acts, die schwerlich in die rechte Ecke zu stellen sind. Der europäische Booking-Agent von Pantera ist interessanterweise derselbe, der auch die Konzerte von Rage Against The Machine in Europa exklusiv bucht.

Unglückliche Situation

Die Mehrheit der Rockmusikwelt scheint dem Sänger seine Läuterung abzunehmen. Bei RATM darf man wohl davon ausgehen, dass sie sich nicht von einem Agenten vertreten lassen würden, der gleichzeitig rechtsradikale Bands im Programm hat. Wir selber sind Pantera-Frontmann Phil Anselmo nie begegnet und können nicht beurteilen, wie es um seine wahre Gesinnung steht. Die ganze Situation empfinden wir als kompliziert und unglücklich. Letztendlich haben wir keinen Einfluss auf das Line-Up des Festivals und müssen dem Booking-Team von RaR/RiP grundsätzlich vertrauen, dass es bei jedem Act eingehend prüft, ob dieser zum Umfeld des Festivals passt und mit seinem Spirit vereinbar ist.

Das hat in der Vergangenheit gut geklappt und wir gehen davon aus, dass auch dieser spezielle Fall noch einmal genau durchleuchtet wird und gegebenenfalls die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Wie bekannt, sind wir seit jeher mit klarer Kante gegen Rechts und Rassismus unterwegs. Durch unsere Zusammenarbeit und Unterstützung verschiedener Initiativen und Aktivisten in diesem Bereich wissen wir aus eigener Erfahrung, wie schwierig und unangenehm es sein kann, sich außerhalb der eigenen Komfortzone diesen Strömungen in den Weg zu stellen. Wir danken allen, die diesen Kampf unermüdlich führen und werden dies ebenfalls konsequent weiterhin tun. Die Toten Hosen im Januar 2023″

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