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Texanischer Pastor betet gegen Ghost an

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Herrlich: Das Spannungsfeld „Kirche vs. Heavy Metal“ bringt immer wieder amüsante Geschichten hervor. Die jüngste dreht sich um Ghost, die heute am 19. November im texanischen Midland im Wagner Noël Performing Arts Center auftreten soll. Nun haben sich einige Gemeindemitglieder versammelt, um bezüglich der Show der Okkult-Rocker um Tobias Forge zu beten. Nur um es noch einmal geschrieben zu haben: Die schwedische Gruppe ist bekannt dafür, gerne mit satanischen Themen zu spielen; und die namenlosen Ghuls setzen diese ansatzweise gruseligen Masken auf. Genug, um im konservativen Midland für ein bisschen Aufruhr zu sorgen.

So sagte Pastor Larry Long in der „Morning Show With Craig Anderson“ auf KWEL-Radio über den anstehenden Ghost-Gig: „Ich weiß nicht, ob wir die Band davon abhalten können zu kommen, aber das sorgt mich schon sehr. Gar nicht mal so sehr wegen der Band, sondern wegen der Tatsache, dass Wagner Noël es nicht besser im Gespür gehabt haben und diese Band gebucht haben. Was denken sich diese Leute? Sind sie ein Teil unserer Gemeinde? Kümmert es sie, was die Mehrheit unserer Gemeinde über so etwas denken mag? Ich finde es ziemlich erstaunlich, dass sie so eine Gruppe buchen würden.“

Seelen: verkauft

Natürlich spielen auch die Texte von Ghost für Pastor Long eine Rolle: „Klar, macht mir das Sorgen. Wir haben Religionsfreiheit in Amerika, was auch eine Freiheit zur Irreligiosität und antichristlichem Glauben bedeutet, wenn das Leute wollen. In diesem Sinne besorgt mich die Band. Aber ich bin nicht dafür, die Gruppe grundsätzlich zu verbieten. Ich bin dafür, dass wir herausfinden, was Wagner Noël denken. […] Ich denke, die Gemeinde sollte darüber alarmiert sein. Das ist nicht gesund für unsere Gemeinde. Weil wir Christen sind, glauben wir, dass der Teufel real ist. Wenn du also eine teufelsanbetende Band hast… Und ich bin mir sicher, die Formation glaubt, dass der Teufel echt ist. Ich bezweifle, dass sie das nur als Teil ihrer Masche machen. […] Wenn du ein paar ihrer Texte liest – sie sind wirklich ziemlich verstörend.“

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Obendrein hat Pastor Long seine Hausaufgaben gemacht und ein bisschen über Ghost recherchiert. „Als sie nach Amerika kamen und nach Nashville gingen, um ihr Album zu produzieren, konnten sie niemanden finden, der auf dem Album singen wollte, weil der Inhalt ihrer Musik so dämonisch ist. […] Das Lustige ist: Sie konnten ihr Album nicht im Nashville produzieren, also mussten sie nach Kalifornien reisen, um dort Menschen zu finden, die willig waren, die Musik des Teufels zu singen.“

Moderator Craig Anderson fragte den Kirchenmann natürlich, welche Texte von Ghost ihm denn konkret Sorgen bereiten würden. „Es gibt diesen Song über… Wie heißt wer noch? ‘Satan’s Hammer’? Irgendwas mit einem Hammer. Darin geht es um die Tatsache, dass die singende Person eine Beziehung mit dem Teufel sucht. Und wenn junge Leute zu so einem Konzert gehen und denken, das sei alles ein schöner Spaß – wie Halloween sozusagen… […] Ich denke, wenn sie diese Texte mitsingen, wer weiß, für was in der Welt sie ihre Herzen und Leben öffnen werden?“

Es handelt sich freilich um den Track ‘Square Hammer’:

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Mehrere Gemeindemitglieder haben offenbar die Spielstätte Wagner Noël um eine Antwort gebeten. Die Veranstalter haben offenbar lediglich ein Pressestatement herausgegeben, in dem es unter anderem heißt, der Club buche populäre Gruppen und biete eine Bandbreite an musikalischen Künstlern für unterschiedliche Zielgruppen an.

METAL HAMMER findet: Wir wissen gar nicht, was Pastor Long und seine Gemeinde haben. Da kommt einmal ein waschechter katholischer Cardinal in ihr verschlafenes Städtchen – und was passiert? Missverständnisse. Wir plädieren für: locker machen. Und logisch: Pastor Long müsste Cardinal Copia eigentlich den Handkuss erweisen. Es wäre durchaus eine unrespektierliche Geste, diesen dem nächsten Papa Emeritus zu verweigern.

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