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Goldwert
AGENTS OF FORTUNE (1976)
Kaum ein Song wird dermaßen mit den Siebziger Jahren verbunden wie Blue Öyster Cults Hit ‘(Don’t Fear) The Reaper’. Das ikonische Intro-Riff, die darauffolgende emotionale Ballade, die eine wunderschöne Meditation über die Unausweichlichkeit des Todes darstellt, bis hin zum nackenhaaraufstellenden Buck Dharma-Gitarrensolo – der Song hat berechtigterweise einen Platz in den Classic Rock-Annalen. Nicht weniger spektakulär sind natürlich Tracks wie das mit Patti Smith aufgenommene ‘The Revenge Of Vera Gemini’. Die subtilen psychedelischen Elemente des Albums gepaart mit klassischen Hard Rock-Komponenten ergeben eine einzigartige Fusion aus dem verkopften Rock der Come Down-Ära und der aufkommenden Heavy Metal-Bewegung. AGENTS OF FORTUNE zeigt eine Band, die mutig genug ist, um zu experimentieren, aber auch ausreichend Saft hat, um jeden bierseligen Headbanger zu begeistern.
Liebenswert
FIRE OF UNKNOWN ORIGIN (1981)
Die zweite Achtziger Jahre-Scheibe des Kults klingt nach dem zu nah am Pop Rock gebauten CULTÖSAURUS ERECTUS wieder um einiges geheimnisvoller. Einzige Ausnahme: der größte Hit der Platte, ‘Burning For You’. Eingängiger geht kaum. Die echten Stars des Albums sind jedoch die Songs, die mehr nach dem bedrohlich wie zeitgleich fröhlich wirkenden Siebziger-Werk klingen. Allen voran der mit einem einprägsamen Zusammenspiel von Tasten und Saiten unterlegte Titel-Song, oder auch das geniale, sich durch treibende Trommelrythmen auszeichnende und von Sci-Fi-Legende Michael Moorcock geschriebene ‘Veteran Of The Psychic War’.
Am längsten bleibt aber ‘Joan Crawford’ hängen. Mit seinem verwunschenen Pianointro und dem in harte Gitarrenmusik mündenden Übergang sowie dem absolut schrägen Text ist die Nummer ein wahres Kleinod der Diskografie. FIRE OF UNKNOWN ORIGIN klingt wie das, was man bekommen würde, wenn man die klassischen Hard Rock-Blue Öyster Cult der frühen Siebziger mit New Wave, Pop und einer LSD-Psychose kreuzen würde.
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THE SYMBOL REMAINS (2020)
Knapp zwanzig Jahre nach dem todlangweiligen Rohrkrepierer CURSE OF THE HIDDEN MIRROR wagt sich die mittlerweile in die Jahre gekommene und von der großen Bildfläche verschwundene Band zurück ins Studio. Und, siehe da: Die kreative Pause hat Wunder vollbracht. Zwar darf man bei diesem Werk nicht die Güteklasse der alten Klassiker erwarten, aber zumindest auch keine Songs, bei denen man sich Sorgen um die Gesundheit seiner Schöpfer machen muss. In ‘The Alchemist’ bewegen sie sich trotz gewisser Alterserscheinungen wieder in Richtung SECRET TREATIES – diabolisches Piano-Riff und Bombastchorus inklusive. Ansonsten widmen sich die übrig gebliebenen Dharma und Bloom schrägerweise modernen Themen wie der Meme-Kultur oder Smartphones. Musikalisch schnuppern sie dabei stellenweise sogar ziemlich metallische Luft.
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