Was ist der Unterschied zwischen Napalm Death und einem Auffahrunfall bei überhöhter Geschwindigkeit? Der Crash ist meist nach einer knappen Sekunde vorbei, während TIME WAITS FOR NO SLAVE, das neue Album der britischen Krawallbrüder, rekordverdächtige 50 Minuten für infernalischen Lärm sorgt.
Ein Maximum an Zerstörung ist natürlich in beiden Fällen garantiert, denn die Krachmaten mit annähernd 30 Jahren Diensterfahrung möchten es offensichtlich noch mal wissen. Schon die beiden Opener ‚Strong Arm‘ und ‚Diktat‘ machen klar, dass es auch diesmal kein Balladenalbum von Napalm Death geben wird, dafür jedoch High Speed Gebolze jenseits der Schallgeschwindigkeit, brachiales Brüll-Gekreisch und vor allem Krach bis zum Abwinken. Und nachdem die Band 2009 einen guten Spagat zwischen Blastbeat-Orgien und brutalen Stampfern findet, macht das Massaker erstrecht Spaß.
Bei aller Begeisterung muss man jedoch festhalten, dass TIME WAITS FOR NO SLAVE mit einer recht geringen Langzeitwirkung gesegnet ist. Wie alle anderen Napalm Death Alben eigentlich auch: Man freut sich, wenn sie erscheinen, spielt sie dann drei bis vier mal und danach dürfen sie als Bettvorleger herhalten. Egal: Allein für Barneys genialen „Uuuuuuuuh Aaaaaaaaarrrh Uurgh!“ Kampfschrei beim aktuellen Titeltrack muss eine Kaufempfehlung drin sein.
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