Im Interview mit Tom Robbins vom And Now The Band-Podcast erzählt der ehemalige Fear Factory-Sänger vom Entstehungsprozess seiner letzten Soloveröffentlichungen – darunter ‘Savages’ (2025), ‘Anti-Droid’ und Technical Exorcism’ (2024) sowie ein Cover von Rammsteins ‘Du hast’ (2023):
„Jetzt, da ich allein arbeite, kann ich jederzeit mit verschiedenen Produzenten zusammenarbeiten. Alex Crescioni, mit dem ich ‘Anti-Droid’ geschrieben habe, lernte ich bei den Aufnahmen für das Rammstein Tribute-Album kennen. Dabei hatte ich die Möglichkeit, mit ihm über meine Ziele und Wünsche für die Zukunft zu sprechen.
Man könnte sagen, ich habe es manifestiert. Er hat mich gehört und sagte ‚Hey, ich hab’ hier einen Song für dich! Wie wär’s damit?‘. Der Song sprach mich sofort an und ich sagte ‚Das machen wir, lass uns sofort anfangen!‘. Das hat dann irgendwie die Lawine ins Rollen gebracht. Mittlerweile kann ich mit einer ganzen Band arbeiten. Nach ‘Anti-Droid’ und ‘Technical Exorcism’ fing ich an, mit dem Gitarristen und Produzenten Henrik Linde zusammenzuarbeiten, der jetzt Teil meiner Band ist und den Song ‘Savages’ geschrieben hat– und ‘Savages’ ist ein echter Banger!“, zeigt sich Burton C. Bell begeistert.Und weiter: „Als ich ihn zum ersten Mal hörte, war ich sofort begeistert. Ich denke der Song hat echt mit meinen Fans resoniert und viele von ihnen mögen das, was sie hören. Es gab viele positive Reaktionen. Natürlich gibt es immer auch Hater, das kann man nicht beeinflussen. Aber das gehört dazu, ich werde damit seit 30 Jahren fertig“, sagt der Ex-Fear Factory-Sänger lässig.
Es wird „heavy, groovig und düster“
Für die kommenden Veröffentlichungen hatte Burton C. Bell eine klare Vision und verspricht: „Die neue Musik, die wir gerade aufnehmen, ist genauso gut. Es klingt nicht genauso wie ‘Savages’, aber ist immer noch heavy und wir probieren verschiedene Ideen aus. Unser Mantra ist heavy, groovig und düstere Stimmung! Einer der Songs, an dem wir arbeiten, hat einen Black Sabbath/Type O Negative-Vibe, was supercool ist. Ich liebe beide Bands“.
Burton fügt hinzu: „Wir probieren uns aus, so will ich auf jeden Fall weitermachen. Sie [die Band und der Produzent] verstehen, was ich machen will, und sie wollen das Beste sowohl für mich als auch für sich. Das ist eine Win-win-Situation. Also setzen wir es um. Wenn wir im Juni von der Tour in Australien zurückkehren, werden wir hoffentlich weiter neue Musik aufnehmen.“
Burton C. Bell: „Die Idee ist, einfach immer weiterzumachen!“
Wer in naher Zukunft auf ein ganzes Soloalbum des früheren Fear Factory-Sängers hofft, muss sich allerdings noch etwas gedulden: Ich denke, als Nächstes kommt erst mal eine EP. Ich versuche, mehr Musik fertigzustellen, die EP rauszubringen, noch mehr Songs zu schreiben und dann ein Album daraus zu machen. Die Idee ist, einfach immer weiterzumachen, Songs zu veröffentlichen, die Fans bei der Stange zu halten und ihnen zu zeigen: Ich bin immer noch da, ich mache immer noch Musik. Ich bin noch längst nicht obsolet!“
Burton C. Bell beendete erst vor wenigen Tagen, am 14. Juni, seine erste Tournee als Solokünstler, bei der er mehrere Dates in Australien spielte:
Ausstieg aus Fear Factory nach 31 Jahren
Burton C. Bell verließ seine frühere Band Fear Factory nach 31 Jahren im September 2020, um eine Solokarriere zu verfolgen. Danach war es zunächst einige Jahre ruhig um ihn geworden, bis er schließlich 2023 – mit seiner Cover-Version von Rammsteins ‘Du hast’– das erste musikalische Lebenszeichen von sich gab. Bell wurde als Sänger von Fear Factory durch Milo Silvestro ersetzt.
Anfangs sei es beängstigend für ihn gewesen, allein Musik zu machen, so Bell: „Ich habe mich ständig gefragt: ,Mache ich das richtig?‘ Als Künstler hinterfragt man sich ständig. Man hat diese Stimmen im Kopf. Die Stimmen in meinem Kopf sagen mir ‚Was zur Hölle tust du da?‘. Aber ich muss meinem Herzen folgen. Mein Herz führt mich immer zu dem Weg, den ich wirklich gehen will und das ist der des Künstlers.“
Damit spricht Bell ein Thema an, mit dem viele Künstler zu kämpfen haben: „Scheitern ist etwas, mit dem wir als Künstler täglich umgehen müssen. Aber dieses Scheitern sollte nicht das Leben bestimmen. Man muss aus seinen Fehlern lernen und weitermachen. Beim nächsten Mal macht man es anders, und so komme ich auch mit meiner Solokarriere voran. Das ist mein Mantra!“
Burton C. Bell blickt positiv auf die Zukunft und will auf jeden Fall weiter Musik machen: „Ich bleibe einfach kreativ. Das ist alles, worauf es ankommt. Ein Künstler zu sein, heißt kreativ zu sein und Kunst zu machen, ob das Schreiben ist, Musik oder Fotografie. Auf diese Weise kann man ausdrücken, wer man ist, welche Visionen man hat und wie man die Welt erlebt“.
Seht hier das ganze Interview:
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