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Die 500 besten Metal-Alben (6): Judas Priest PAINKILLER

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METAL HAMMER hat die 500 besten Metal-Alben aller Zeiten gewählt – mit einer fast 100-köpfigen Jury. In die Liste geschafft haben es Veröffentlichungen von 1970 bis 2023. Heute stellen wir daraus vor:

Platz 23: PAINKILLER von Judas Priest (1990)

Im schwarz-bunten Metal-Kosmos gibt es ein paar Gruppen, die über allen anderen thronen, und ein paar Songs, auf die sich so gut wie alle Metalheads einigen könnten. ‘Painkiller’ von Judas Priest gehört zweifellos dazu: Wenn dieses Lied irgendwo auf dieser Welt aus den Boxen schallt oder vom DJ angespielt wird, drängt alles kollektiv zur Tanzfläche und brüllt fäusteballend jedes Wort inbrünstig mit.

Der Titel-Track des zwölften Studiowerks der englischen Genre-Urväter ist nicht nur musikalisch eine absolute Offenbarung, sondern auch textlich – besingt er doch einen (auf Mark Wilkinsons Coverartwork herrlich in Szene gesetzten) übermächtigen Hybriden aus Heilsbringer und Motorrad, der zur Rettung der verdammten Menschheit vom Himmel hinabfährt.

Selten wurde die alte Geschichte Gut gegen Böse epischer, metallischer und überzeugender erzählt! Auch die anderen auf dieser Platte verhandelten Themen – Motorräder, Rebellion, nächtlicher Horror, diabolische Verführung – sind als Genre-typisch anzusehen. Judas Priest haben zum damaligen Zeitpunkt bereits zwei Dekaden lang Musikgeschichte geschrieben und stehen am Scheideweg. Der neue Schlagzeuger Scott Travis treibt die Formation zu mehr Härte an, sodass einige Stimmen nicht von Heavy, sondern gar Speed Metal sprechen – exemplarisch dafür stehen weitere Dampframmen wie ‘All Guns Blazing’, ‘Leather Rebel’ oder ‘Metal Meltdown’ (wohl keine Vorhersage der drohenden Grunge-Kernschmelze).

All killer, no filler

Die richtige Balance garantieren atmosphärische, erhabene Musikalität atmende Midtemponummern wie ‘Hell Patrol’, ‘Between The Hammer & The Anvil’ und die zweite Single ‘A Touch Of Evil’ (mit Don Airey am Synthesizer), während das vom Instrumental ‘Battle Hymn’ eingeleitete ‘One Shot At Glory’ das zackige Finale markiert. All killer, no filler – die im Gros von Glenn Tipton, Rob Halford und K.K. Downing komponierten und von der Band zusammen mit Chris Tsangarides produzierten 46 Minuten schlagen in der Szene ein wie eine Bombe, heimsen diverse Chart-Erfolge ein (in Deutschland Position 7, in den USA vier Monate nach Erscheinen Gold-Status) und führen zu einer Grammy-Nominierung.

Dennoch zementiert das Werk das (vorläufige) Ende einer Ära: Trotz des erneuten Höhenflugs verlässt Halford nach der Tournee die Band, um sein Projekt Fight voranzutreiben. Judas Priest pausieren, bevor die mäßig beliebten Ripper-Jahre anbrechen. 2005 folgt die Reunion und inspiriert die Engländer zu neuen, bis heute anhaltenden Großtaten. Die Perfektion und Magie von PAINKILLER bleibt jedoch auf ewig ungebrochen. (Katrin Riedl)

Die komplette Liste der 500 besten Metal-Alben aller Zeiten entstammt METAL HAMMER-Ausgabe 07/2024 – unserer 500. Ausgabe aus unserem 40. Jubiläumsjahr. Das Heft ist restlos vergriffen. Ihr findet die Liste weiterhin auf metal-hammer.de.

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