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Iron Maiden: 40 Jahre LIVE AFTER DEATH

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1985 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte des Heavy Metal. Mit LIVE AFTER DEATH veröffentlichten Iron Maiden ein Live-Album, das die rohe Kraft ihrer „World Slavery“-Tournee einfing und bis heute als Klassiker gefeiert wird. Die Band war auf dem Höhepunkt ihrer POWERSLAVE-Ära, die Shows waren spektakulär, die Bühne ein ägyptisches Monument – und das Ergebnis ein Meilenstein des Vinylzeitalters.

Churchill als Kampfansage

Den Startschuss des Werks bildet ‘Aces High’. Dem Lied vorgeschaltet ist jedoch noch eine historische Rede von Winston Churchill, gehalten am 4. Juni 1940. Darin schwört der damalige Premierminister Großbritanniens den Widerstand gegen Nazi-Deutschland. Als Intro zu einem Song über britische Luftkämpfe im Zweiten Weltkrieg ist das kaum zu übertreffen.

Zwei Städte, ein Vermächtnis

Die Aufnahmen stammen von Konzerten in der Long Beach Arena in Kalifornien und dem Hammersmith Odeon in London. Ursprünglich war geplant, auch Videomaterial aus London zu verwenden – laut Sänger Bruce Dickinson waren die Shows dort schlicht besser. Doch technische Probleme machten einen Strich durch die Rechnung: Der Lichttechniker und das Video-Team lagen im Clinch, das Bildmaterial war zu dunkel. So landete fast das gesamte Videomaterial aus Kalifornien auf der offiziellen Veröffentlichung, obwohl die Londoner Shows musikalisch brillierten.

Die Originalversion von LIVE AFTER DEATH enthält 18 Songs. Die Neuauflage von 2008 ergänzt das Ganze um die zweite Folge der Band-Dokumentation ‘The History Of Iron Maiden’: ein Blick hinter die Kulissen einer der größten Tourneen der Metal-Geschichte. Trotz der angeblich besseren Londoner Tonaufnahmen stammen 13 der 18 Tracks auf der Platte aus den USA. Warum, bleibt bis heute ein Rätsel.

Bühne frei für das alte Ägypten

Die „World Slavery“-Tournee war dem Album POWERSLAVE (1984) gewidmet. Das Werk folgte bekanntermaßen einem Konzept, also folgte auch die Tournee diesem Thema und verschrieb sich dem alten Ägypten. Die Bühne wurde dementsprechend zur Grabkammer: Sarkophage, Hieroglyphen, ein mumifizierter Eddie – Iron Maiden inszenierten sich als Pharaonen des Metal.

Das ikonische Cover zeigt Eddie, das Band-Maskottchen, wie er aus seinem eigenen Grab steigt. Auf dem Grabstein steht ein Zitat, das Fans der düsteren Literatur sofort erkennen: „That is not dead which can eternal lie / Yet with strange aeons even death may die“ Ein leicht veränderter Ausschnitt aus H.P. Lovecrafts ‘The Nameless City’. Im Original heißt es „and“ statt „yet“ – ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Chart-Erfolge und Nachhall

In Deutschland erreichte das Album Platz 10, in Großbritannien sogar Platz 2 der Charts – seine beste internationale Platzierung. Doch wichtiger als Zahlen ist der bleibende Eindruck: LIVE AFTER DEATH gilt bis heute als eines der besten Live-Alben aller Zeiten. Das Magazin Classic Rock brachte es auf den Punkt: „Das letzte große Live-Album der Vinyl-Ära.“


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Nuria Hochkirchen schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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