Das komplette Interview mit Kreator findet ihr in der METAL HAMMER-Januarausgabe 2026, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Von rumpeligen Szenehelden zu unsterblichen Legenden: 2025 gelang den im Metal seit Jahrzehnten etablierten, teils höchst verehrten Kreator das Erklimmen noch höherer kultureller Sphären. Vier Dekaden nach dem Debütalbum ENDLESS PAIN wagte Bandchef Miland „Mille“ Petrozza den Rückblick in die Vergangenheit und veröffentlichte zusammen mit Autor Torsten Groß seine Autobiografie ‘Your Heaven, My Hell – Wie Heavy Metal mich gerettet hat’. Nur wenige Tage später feierte die Gruppe vor euphorischem Publikum in der Lichtburg Essen die Kinopremiere der von Cordula Kablitz-Post gedrehten Dokumentation ‘Kreator – Hate & Hope’, die ein aktuelles Band-Porträt mit Tiefgang zeichnet (und Schlagzeuger Jürgen „Ventor“ Reil von einer ungeahnt lustigen Seite zeigt).
Kampf gegen Burnout
Zwei neue mediale Produkte, die den Aufstieg der Altenessener zu einem der wichtigsten deutschen Musikphänomene bezeugen und den Protagonisten selbst einige neue Erfahrungen bescherten. Petrozza freut sich vor allem über die positiven Reaktionen, die seine realistische (statt romantisch verklärende) Schilderung des Ruhrgebiets loben. Zum Eintauchen in die Vergangenheit muss man den Band-Gründer, der Mitte Dezember 58 Jahre alt wird, unter normalen Umständen fast zwingen. „Für mich ist das Leben ein fortlaufender Prozess. Am Tag meines Todes blicke ich vielleicht zurück, doch im Hier und Jetzt beginnt ein neues Kapitel – man bewegt sich mit Blick nach vorn weiter“, sagt er.
Bassist Frédéric Leclercq, der bei den Interviews in einem Berliner Künstlerhotel seine Perspektive beisteuert und dabei überraschend offen über seinen Burnout spricht, nickt. Er erzählt von seinem „Kampf“ um die Live-Aufführung älterer Favoriten wie ‘Ripping Corpse’. Sein Kollege lacht: „Als Fanboy würde ich es lieben, meine Lieblings-Bands live alte Songs spielen zu sehen. Als wir die Deep Cuts-Konzerte gaben, hat mir das gefallen, doch ich fühlte mich auch etwas amputiert: Es fehlte so viel aus unserer Diskografie, und wir konnten nicht zeigen, wo wir künstlerisch stehen. Daher haben wir im Sommer auch ein paar neuere Stücke gespielt.“ – „Wir mussten auch feststellen, dass die Reaktion der Leute euphorischer ausfällt, wenn wir Neueres spielen“, fügt Leclercq hinzu.
Die eigentliche Bestimmung von Kreator
Petrozza nickt: „Das ist der Punkt. Ich habe darüber auch einmal mit Jamey (Jasta – Anm.d.A.) von Hatebreed gesprochen. Es wird immer gefordert, Old School-Material ins Programm zu nehmen, doch wenn wir es tun, starren uns viele nur an und hören zu. Bei den neueren Songs startet hingegen sofort der Pit.“ Nach den wilden Abenteuern, die sie als Spiegel-Bestseller-Autoren und Film-Stars krönten, kehren Kreator nun zu ihrer eigentlichen Bestimmung zurück: der Musik.
Haben die Nebenmissionen ihren Hunger auf Metal vielleicht sogar neu entfacht? Leclercq schmunzelt und gibt zu Protokoll, er fühle sich gar nicht wie ein Film-Star – sich selbst auf der Kinoleinwand zu sehen und über den roten Teppich zu schreiten, habe für ihn nichts verändert. Petrozza nickt: „Ganz ehrlich: Ich liebe es, Musik zu machen! Vielleicht habe ich genau das aus all den Erlebnissen dieses Jahres gelernt: Am besten verstehe ich mich auf Musik.“Wie wertvoll das Teamwork bei Kreator ist, welche Fehler beim Vorgänger HATE ÜBER ALLES passiert sind und was die Metal-Szene im Gegensatz zur restlichen Gesellschaft abhebt, lest ihr in der METAL HAMMER-Januarausgabe 2026, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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