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M’era Luna 2018: Herzerwärmende Balladen und Abschied

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Aller guten Tage sind zwei

Schlafen wird überbewertet. So scheint das Motto vieler M’era Luna-Besucher zu sein, oder: Der frühe Gruftie fängt den Wurm. Als Schattenmann um 11 Uhr die Mainstage betreten, herrscht erneut reger Andrang. Gefolgt von Heimataerde und Die Kammer ist die Spannung beim darauffolgenden Auftritt besonders groß: Bannkreis geben ihr Debüt in Hildesheim. Die erst im vergangenen Jahr gegründete Band um Subway To Sally-Instanz Eric Fish und die Musikerin Johanna Krins freuen sich sichtlich auf die kommenden Minuten, selbst die frühe Spielzeit scheint kein Problem zu sein.

Leider versagt bereits beim Opener ‘Bannkreis’ der Sound komplett. Kein einziger Ton kommt mehr beim Publikum an und so fällt letztendlich ein komplettes Stück der Setlist der widerspenstigen Technik zum Opfer. Nach dem deutschen „Die Tribute von Panem“-Cover von ‘The Hanging Tree’ und einem englisch-deutschen Mischmasch bei ‘Sweet Dreams’, verabschieden sich die Musiker mit ihrer aktuellen Single ‘Lebewohl’. Eine vielversprechende Neugründung, bei der vor allem die junge Sängerin mit Talent und Leidenschaft überzeugt.

Abschied

Selbiges legte über die Jahre hinweg auch Lacrimas Profundere-Sänger Rob Vitacca an den Tag. Heute auf dem M’era Luna steht der Mann mit der Stimme zum Dahinschmelzen das letzten Mal auf der Bühne. Ein Ersatz ist bereits gefunden: Julian Larre heißt der neue Mann am Mikrofon. Trotzdem bleibt ein großer Tropfen Wehmut. Ob ‘My Mescaline’ oder ‘Remembrance Song’ jemals wieder so schön klingen werden? Nach ‘Hope Is Here’ verlässt Rob die Bühne und macht Platz für Julian, der mit ‘My Velvet Little Darkness’ seinen Einstieg feiert.

Wir sind skeptisch, klingt dessen Stimme teils doch etwas dünn – vielleicht der Aufregung geschuldet. Bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt. Wesentlich stärker treten hingegen L’Âme Immortelle auf. Thomas Rainer und Sonja Kraushofer sind ein eingespieltes Team, die Posen sitzen ebenso wie der Ausdruckstanz der rothaarigen Sängerin. ‘Stumme Schreie’, ‘Phoenix aus der Ausche’ und das abschließende ‘Fünf Jahre’ – wir schwelgen in unserer musikalischen Jugend, lassen uns treiben und genießen diese Stunde Herrlichkeit in vollen Zügen.

Ein Stück Musikgeschichte

Es folgt eine Ikone der deutschen Musiklandschaft. Peter Heppner lockt unter gellendem Sonnenschein zahlreiche Besucher auf das Infield. Viele schwarze Sonnenschirme und ausgefallene Kopfbedeckungen – die bleiche Haut will adäquat geschützt sein! Als besonderen Gast heißt der Musiker Joachim Witt willkommen: „Es ist mir eine Ehre, einen großartigen, geschätzten Kollegen begrüßen zu dürfen!“. Gemeinsam geben die beiden ‘Die Flut’ und die neue Single ‘Was bleibt’ zum Besten. Beide Künstler zusammen auf einer Bühne zu wundervollsten Klängen: Einfach nur schön!

Adrenalinschub

Zum Matte schütteln verleitet im Anschluss der Mittelalter-Rock von Saltatio Mortis. Die Spielmänner erfreuen sich bester Laune. Allen voran Sänger Alea scheint vor Adrenalin und Freude beinahe überzukochen. Klassiker wie ‘Prometheus’ zünden ebenso wie ’Heimdall’, ’Große Träume’ oder ‘Dorn im Ohr’ aus dem bald erscheinenden Album BROT & SPIELE. Leider hatte die Truppe noch keine Zeit, das Gelände umfassend zu besichtigen.

Alea will das ändern und lässt sich von den Leuten zu ‘Rattenfänger’ einmal quer über das Infield tragen. Kuschelig wird es wenig später bei ‘Halt mich fest’. Die Arme auf den schwitzigen Schultern des Nebenmannes und gemeinsam tanzen: Funktioniert auch bei gefühlt 40 Grad. In eine komplett andere Richtung gehen die EBM-Helden von Front 242: Intensive Beats und flackernde Lichter halten den Bewegungsdrang jedoch konstant. METAL HAMMER ist dieser musikalische Kontrast eine Spur zu krass. Wir genehmigen uns eine kleine Verschnaufpause, um für Eisbrecher möglichst fit zu sein.

Finale

Der Checker lädt zur ‘Sturmfahrt’. Mit kecken Zwischenansagen und viel Humor beweist Frontmann Alexander Wesselsky einmal mehr seine Qualitäten als absoluter Entertainer. Für ‘Eiszeit’ wirft er sich in eine dicke Felljacke, künstlicher Schnee auf der Bühne unterstützt den Frost-Faktor. Mit einer Ansage pro Toleranz appelliert er an das Herz aller: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“, mit dieser goldenen Regel stimmt Alexx ‘Was ist hier los?’ an.

Als Bonus-Einlage – und passend zu den als Pikachu verkleideten Besuchern in der Menge stimmt – er wenig später und zur Verwunderung seiner Band-Kollegen den Pokérap an. „Rettet die Eisbären und immer schön dagegenhalten!“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wir bedanken uns für ein wunderschönes M’era Luna-Wochenende und treten am frühen Montag die Heimreise an. Die Freude auf das kommende Jahr verursacht schon jetzt ordentlich Kribbeln im Bauch!

Top: Saltatio Mortis, In Extremo, Lord Of The Lost, L’Âme Immortelle, Johanna Krins, Eisbrecher, die stets entspannte Atmosphäre, all die wunderschönen Menschen in ihren atemberaubenden Roben, freundliche Securities und zelten mit einer wundervollen Festival-Truppe.

Flop: Wie ein Packesel am Freitag über das Gelände traben wird auch nach Jahren nicht cooler, der Wind zerstört die Frisur, Sonnenbrand trotz permanenter Einschmiererei und der fehlende Handbrot-Stand am Mittelaltermarkt!


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