Sogar für die entspannteren Trueness-Kritiker am symphonisch-melodischen Rand des Black Metal sind die US-Amerikaner von Abigail Williams ein rotes Tuch: Schließlich begannen die Jungs aus Arizona mit Deathcore, nur um dann den zumindest jenseits des großen Teichs gerade auflebenden Trend zum schwarzen Musikschaffen aufzugreifen. Dementsprechend hagelte es für das Debüt IN THE SHADOW OF A THOUSAND SUNS 2008 größtenteils polemische Verrisse.
Doch selbst wenn ich sie an dieser Stelle nicht zu den neuen Emperor ausrufen werde: Trueness ist nicht alles. Und Songs wie ‘Final Destiny Of The Gods’ müssen die ganzen Corpsepaint-Clowns ohne Trueness-Problem erst mal an den Start kriegen. Tatsächlich ist IN THE ABSENCE OF LIGHT ein erstaunlich leckerer Happen aus tatsächlich nicht sonderlich originellen Zutaten.
Abigail Williams stehen stilistisch ziemlich genau in der Mitte zwischen Dimmu Borgir und Emperor und haben definitiv keine Scheu, alle Register zu ziehen: Pompös und voluminös produziert lassen sie die Gitarren flirren, die Keys jubilieren und das Pathos brodeln. Schlüssel zum Erfolg sind die komplexen, aber dennoch nachvollziehbar aufgebauten Songs, wobei ihnen in der zweiten Hälfte der CD nach dem epischen ‘In Death Comes Great Silence’ etwas die Puste ausgeht. Dennoch: deutlich besser als der Ruf der Band.
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