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Anathema Weather Systems

Rock, K-Scope/Edel 9 Songs / 55:54 Min. / 20.04.2012

7.0/ 7
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Foto: K-Scope/Edel

Dass Anathemas heutige Kompositionen nichts mehr mit den düsteren Attacken ihrer Frühphase zu tun haben, wissen wir längst. Rein stilistisch betrachtet, hat die Band mit dem Heavy Metal abgeschlossen. WEATHER SYSTEMS ist ein introspektives Album, das es aber dennoch schafft, jeden Hörer zu berühren.

Anathema besitzen die Gabe, ihre intimen Beobachtungen so authentisch wiederzugeben, dass man das Gefühl hat, dasselbe zu durchleben wie der Komponist – das schaffen sonst oft nur altgediente Singer/Songwriter. Das funktioniert natürlich am besten in den getragenen Stücken, mit denen WEATHER SYSTEMS reichlich ausgestattet ist: zum Beispiel bei dem eindringlichen ‘The Beginning And The End’ oder dem sich herrlich aufbäumenden ‘Lightning Song’, in dem die zauberhafte Lee Douglas den Gesang übernommen hat. Hier zeigt sich einmal mehr, welche Bereicherung die Integration einer weiblichen Stimme für Anathema ist, denn dadurch erweitert sich das Spektrum der Band noch einmal deutlich. Ein Beispiel dafür ist das pulsierende ‘The Storm Before The Calm’, das mit seinem pumpenden Beats als Gegenpol zum einlullenden, warmen Grundton von Tracks wie beispielsweise dem Prog-Epos ‘The Lost Child’ fungiert. Hier zeigt sich, dass Anathema nicht nur Gespür für die Komposition einzelner Songs besitzen, sondern stets auch das Ganze im Blick behalten wollten.

WEATHER SYSTEMS ist keine Ansammlung von Liedern, sondern ein Album im klassischen (Siebziger-)Sinn: ausbalanciert, nicht überfrachtet, aber auch nicht zu reduziert, punktgenau arrangiert. Man merkt bei jedem Ton: Die Cavanaghs und ihre Mitstreiter sind angekommen, haben ihren Stil gefunden und perfektioniert. So intensiv und ausdrucksstark haben Anathema, bei allem Respekt vor anderen Großtaten in ihrem Portfolio, bisher noch nie geklungen.

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