Massive Anlaufschwierigkeiten hat es durchaus, das sechste Album der norwegischen Noise-Rocker Årabrot, die sich nach dem für sie eher schmalen, gebürsteten SOLAR ANUS (2012) wieder mehr ihren Ursprüngen widmen. Dies in der ersten Hälfte des selbstbetitelten aktuellen Werks allerdings auch mit angezogener Handbremse und etwas inspirationslos, versucht Kjetil Nernes doch zu viel mit seinem brummeligen Gesang zu erreichen, als mit verqueren Strukturen primär die Songs sprechen zu lassen.
Doch das bessert sich nach und nach, ab dem vierten Stück ‘Blood On The Poet’ und dem übernächsten ‘Blood On Bunny’ findet sich diese wunderbare Dissonanz und das Wohlsein im Unharmonischen, was speziell REP.REP (2009) ausmachte, das bis dato intensivste und dringendste Album von Årabrot. Was schließlich mit den letzten vier ÅRABROT-Songs losbricht, ist ein psychedelische Noise-Inferno, das die ureigensten Charakteristika dieser Band komplett auf die Spitze treibt.
Verzögerte Gitarrenwellen und verstörender Gesang zum einen, endlich wieder hohes Krächzen von Nernes zum anderen – die wütende Komponente wird ausgepackt und damit auch der extreme Psychohammer in typisch abwartender, lauernder Hinterfotzigkeit und totaler suizidaler Extreme ausbrechenden, unfassbaren Krachwelle über ‘Child In Time’-Melodie (‘The Horns Of The Devil Grow’). Nach einem ausschließlich wütend und fordernd artikulierten Beweis, dass man nicht zwingend Gitarren benötigt, um sich gewaltig in Rage zu bomben (‘The Bitter Tears Of Könt’), endet alles mit ‘Mænads’, dem wundervollsten Suizidalleiden mit Egal-Attitüde seit Shinings ‘Hail Darkness Hail’.
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