War der (durchaus gelungene) Einstand ALL HELL BREAKS LOOSE aufgrund der Thin Lizzy-Vergangenheit und allen damit verknüpften Erwartungen sicher eine weitaus schwerere Geburt, merkt man dem Nachfolger eine neue Lockerheit und Selbstsicherheit sofort an. Lynotts Geist muss wohl doch nicht auf ewig übermächtig über dieser Band kreisen, sondern kann sich nun in beratender Teilzeittätigkeit am Club-Séance-Tisch genüsslich zurücklehnen.
Dominanter als auf dem Debüt rückt – neben der bewährten stilistischen Bandbreite nach Lizzy-Art – Ricky Warwick als irischer, lyrischer und charismatischer Leitwolf weiter in den verdienten Vordergrund. Den folkloristischen Belfast-Biss von ‘Soldierstown’ würde man auch keinem anderen abkaufen. Dazu baut der alte The Almighty-Man, seit ehedem einer der wenigen Grundehrlichen und Grundguten, mit dem gebrochen heldenhaften ‘Blindsided’ (durchaus das fehlende Bindeglied von ‘Bandaged Knees’ und ‘Out Of Season’) und dem prächtigen ‘You Little Liar’ sogar ein paar schöne Brückenstücke zu seiner eigenen Band-Vergangenheit ein.
THE KILLER INSTINCT manifestiert füllerfrei, dass der Schulterschluss von Scott Gorham, Damon Johnson und Ricky Warwick als Gitarristen/Songwriter/Gesangs-Phalanx klassischem Hard Rock eine Zukunft zu bieten vermag, die über einen reinen Tribut weit hinausgeht.
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