Das Wetter verhagelt einem derzeit sowieso schon die Stimmung. Und dann bringen diese Finnen auch noch Musik heraus, die sich so grau wie das trostlose Himmelsgeflecht anfühlt. Callisto spielen Post Metal, der sich Konventionslosigkeit und noch viel mehr trauriger Atmosphäre verpflichtet fühlt. SECRET YOUTH, das vierte Album dieses Sextetts, hat einen gewaltigen Sludge-Einschlag, verlegt aber keinen dröhnenden Bassteppich, sondern lässt mit verzweifeltem Klargesang dunkle Wolken am Horizont aufziehen und setzt mit filigranen Keyboards Nadelstiche, dass einem schwummerig zumute wird.
Ab und zu wird sogar die Brechstange ausgepackt, dann aber mit Gefühl zugeschlagen – der Finne braucht eben auch beim Gekloppe einen Hauch Melancholie. Das ist natürlich nicht immer leicht verdaulich, und soll es auch gar nicht sein. Aber zwischen manch unnötigem Core-Einsatz entdeckt man atmosphärische Stücke wie ‘Grey Light’, die mit ihrer Geradlinigkeit verdeutlichen, dass diese Band eigentlich auch mal einen Drei-Minuten-Hit schreiben könnte. Aber das wäre dann wohl zu viel der guten Laune.
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