
Erwartungsgemäß verzichten Cannibal Corpse auch auf ihrem 16. Album auf Stilbrüche und tun das, was sie am besten können. Das legt bereits der nahtlos an VIOLENCE UNIMAGINED (2021) anknüpfende CHAOS HORRIFIC-Auftakt offen: ‘Overlords Of Violence’ peitscht unter George „Corpsegrinder“ Fishers markerschütternd-verständlichem Grummeln stoisch nach vorne. Auch im Folgenden bleiben sich die US-Todesveteranen treu: ‘Frenzied Feeding’ hackt unbarmherzig drauflos, ‘Summoned For Sacrifice’ lässt mit seinem ‘For Whom The Bell Tolls’ nicht unähnlichen Muster Kühe fliegen. ‘Blood Blind’ fällt hingegen so drückend wie bedrückend aus: Schleppend, aber von Prügelattacken durchbrochen, steigert sich die Riffing-Intensität gangschaltungsartig, bis der Nervenkitzel kaum noch auszuhalten ist.
🛒 CHAOS HORRIFIC bei AmazonVon Klaustrophobie geht es dann beinahe zu ‘Ace Ventura’ zurück: Mit Gniedeln zwischen (entfernten) AC/DC und einem Schuss Mathcore, einer amtlichen ‘Hammer Smashed Face’-Schlagseite und dementsprechend mächtigem Groove lässt euch der Banger grinsen wie Jim Carrey – ein Hit, hinter dem sich das vertrackte und im Refrain fast hymnische Titelstück nicht verstecken muss. Dass Paul Mazurkiewicz auch die restlichen Songs getrost mit der Snare einzählen könnte, versteht sich von selbst. (Fast) alles also beim Alten bei Cannibal Corpse – und genau dieses „Fast“ erzeugt auch nach 35 Jahren noch Spannung.
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